#BiA – August 2020

Der August war Urlaubszeit. Und da ich am Anfang des Jahres schon so einen starken Anlauf mit dem Lesen genommen hatte und im Urlaub sowieso immer etwas mehr lese, überrascht es nicht, dass dieser Trend quasi ungebremst weiter ging. Laut meiner Goodreads-Liste habe ich dieses Jahr schon 75 Bücher gelesen. Keine Ahnung, ob es jemals schon so viel war. Und ich habe wirklich Lust auf noch mehr und bin nicht „ausgebrannt“. Im Gegenteil meine To-Read-Liste ist eher länger als kürzer geworden.
Es fühlt sich gut an, wirklich wieder so viel und so gerne zu lesen.
Filme/Serien schauen ging nicht ganz so gut, da wir kein Internet im Urlaub hatten, aber das ist auch einmal eine angenehme Abwechslung.

Bevor die Liste startet noch ein Hinweis: Ich schreibe öfter kurze Rezensionen und Gedanken zu Büchern und Filmen bei Instagram. Für diesen Beitrag hier übernehme ich sie einfach, also nicht wundern, wenn es vom Stil etwas anders klingt. Ich muss „das Rad ja nicht jedes Mal neu erfinden“.
Jetzt aber zur Liste:


Letter from Birmingham Jail von Martin Luther King, Jr.

Gerade die Ausführungen Kings zum „gemäßigten Weißen“ finde ich immer wieder sehr herausfordernd. Wo denke ich zwar, dass ich Menschen unterstütze, behandle sie aber eigentlich von oben herab, bzw. schade ihnen mehr? Wo bin ich mir meiner Privilegien nicht bewusst und meine aus dieser Situation heraus besser einschätzen zu können, wie die andere Person in ihrer Situation handeln sollte? Ich glaube, dass ich mindestens einmal im Jahr diesen Brief lesen sollte.
Die deutsche Version findet ihr hier.


March-Trilogie von John Lewis

Drei heftige Bücher/Graphic Novels, die eine wahre Geschichte erzählen. Und immer wieder musste ich mir sagen: „Nein, das ist nicht erfunden. Als Fiktion wäre das zu unrealistisch.“
Dieser Hass, der manchmal offen und manchmal sogar fromm angestrichen daher kommt, die Trägheit von Systemen und der Mehrheit einer Bevölkerung und nicht zuletzt die Ausdauer der gewaltlos (!!!) Protestierenden. Von letzteren kann ich jede Menge lernen. Wie viel man erreichen kann, wenn man sein Ego (und sein Leben) hinter einer größeren Sache und hinter vorbildlichen Werten zurückstellt. Einfach Wahnsinn…


Selma (2014)

Beeindruckend und herausfordernd. Super Schauspieler. Oscar-Soundtrack. Krasse Geschichte.
Habe jetzt mehr des Graphic Novels „March“ verstanden. Müsste es jetzt fast noch einmal lesen.
Und immer wieder die Frage: Für was sollte ich heute aufstehen? Und was darf es mich kosten?


Becoming von Michelle Obama

Beeindruckende Frau. Ihr Engagement, ihre kritische Selbstreflexion, ihre Liebe zu Menschen, das Erkennen ihres Privilegs und daraus folgende Nutzen für Andere, …
Ich möchte von ihr an vielen Stellen lernen. Auch, wie man als Detailer loslassen kann und die Welt trotzdem ziemlich erfolgreich weiter läuft.


Alte, weiße Männer von Sophie Passmann

Bin ich mir meiner privilegierten Position als weißer hetero-Mann aus der Mittelschicht bewusst? Nutze ich dieses Privileg um anderen Menschen zu helfen oder nur mir selbst? Wie gehe ich mit Frauen in Teams, Gremien, Sitzungen, … um?
Ich habe viel zum Nachdenken bekommen und einige Male musste ich mir eingestehen, dass mein Verhalten da noch ausbaufähig ist.
Geholfen hat der Humor und Schreibstil von Sophie Passmann. Man fühlt sich darin wohl und zack wird einem der Spiegel schmerzhaft vorgehalten.
Als weltweite Männerwelt haben wir da noch was zu tun. Packen wirs an!


Brené Brown: The Call to Courage (2019) auf Netflix

Nur wer sich verletzbar macht, kann auch wachsen, bzw. erfolgreich sein. Klingt nach einer steilen These, aber wenn man genauer nachdenkt, hat Brené Brown damit absolut recht.
Sie ist in diesem Vortrag nicht nur clever und tief, sondern auch sehr unterhaltsam und witzig. Die angenehmste Art, herausgefordert zu werden und etwas zu lernen.


Animal Farm von George Orwell

Wie gehe ich eigentlich mit der Macht um, die mir anvertraut wurde? Bemerke ich meine Privilegien und wie reagiere ich darauf? Habe ich das „große Ganze“ im Blick oder beschränke ich mich auf meine kleine, heile Welt? Biege ich mir die Wahrheit zurecht, um Menschen zu manipulieren oder stehe ich zu dem, was ist, auch wenn es mir das Leben schwerer macht? 
Als Pastor ist mir viel anvertraut. Schaffe ich es wirklich Bruder unter Geschwistern zu sein oder tue ich lieber so, als gäbe es mehr als einen guten Hirten?


Homosexualität und christlicher Glaube von Martin Grabe

Wie gehen wir in unseren Gemeinden eigentlich mit Mitgliedern der LGBTQ*-Community um? Wo zeigen wir ihnen die Liebe Gottes? Funktioniert diese oft beschriebene Trennung von „Sünde“ und „Sünder“ wirklich? Haben wir uns überhaupt eigene Meinungen dazu gebildet oder plappern wir unreflektiert nach?
Martin Grabe hat dazu ein wichtiges und hilfreiches Büchlein (knapp unter 100 Seiten) geschrieben, dass einem als Evangelikalen im Nachdenken dazu ein gutes Gegenüber sein kann.


The Power of Ritual von Caster ter Kuile

Es war super spannend Caspers Sicht auf religiöse Rituale zu hören (er liest super) und seine Argumente dafür (Gebet, Pilgern, Kirchenjahr, …) auf meinen Glauben zu übertragen, bzw. Analogien zu finden.
Ich bin eigentlich ein großer Fan von Ritualen, wende sie dann aber oft doch nicht an, weil sie mir irgendwie peinlich sind oder sich außerhalb des gewohnten Kontextes nicht so anfühlen wie früher. Dabei können sie so unglaublich stärkend und erfrischend sein. Vielleicht muss ich davon doch wieder mehr in mein Leben einbauen.


Snapshot von Brandon Sanderson

Was wäre, wenn wir eine Technologie hätten, mit der man einen bestimmten Zeitpunkt aus einer Stadt nachbauen könnte und dann in diese künstlich erstellte Welt Polizisten schicken würde, um bei Verbrechen zu ermitteln? Klingt irgendwie wie eine Mischung aus Matrix und Inception, ist aber im Prinzip einfach nur ein netter kleiner Krimi mit einem spannenden Setting. Könnte sogar Nicht-Sci-Fi-Fans gefallen. ;)

Fallende Kurven

In den letzten Monaten habe ich ganz bewusst abgenommen. Unzufriedenheit mit meinem Körper und gesundheitliche Dinge, wie mein Blutdruck haben mich dazu motiviert. Auf dieser Kurve könnt ihr den Gewichtsverlauf der letzten 12 Monate sehen:

Bei der Abnahme von etwas über 20 kg habe ich eine wichtige Lektion gelernt:
Wenn du abnimmst, weil du nur kritische Gedanken zu dir selbst hast, wenn du in den Spiegel schaust und endlich mal zufrieden sein möchtest, wenn du dich dort morgens/abends/wannauchimmer siehst, dann wirst du leider dein Ziel nicht erreichen können.
Auch mit deutlich weniger Gewicht findet man noch genug Stellen, die man optimieren müsste (der Bauch ist nie „klein genug“, Narben verschwinden nicht, die Beine bleiben so kurz, …). Seinen Körper zu akzeptieren und zu lieben hat nichts mit dem eigenen Gewicht zu tun, sondern mit der Einstellung, mit der ich an meinen Körper rangehe.
Was ich lernen musste war: Egal wie viel du wiegst, egal was du an deinem Körper hässlich oder verbesserungswürdig hältst: Du bist wunderschön geschaffen und Gottes geliebtes Geschöpf!
Deswegen kann man trotzdem weiter an seinem Körper arbeiten. Wir haben ihn für das ganze Leben mitbekommen und tragen auch Verantwortung für seine Pflege. Aber es geht nicht um einen hyperkritischen Blick auf uns selbst, sondern um Liebe, Annahme und Akzeptanz. Eben um „Grace & Peace“.

Grace & Peace

Jedes Jahr setze ich mich beim Jahreswechsel hin, reflektiere das letzte Jahr und plane für die kommenden zwölf Monate. Dabei stelle ich das Jahr auch unter ein Motto, das meistens nur aus einem Wort besteht, sozusagen das Wort zum Jahr.
Als ich mein Jahresthema für 2020 festgelegt habe, wusste ich nicht, wie wichtig und notwendig es für mich sein würde: „Grace & Peace“ (Gnade und Frieden)

Gnade mit mir selbst und anderen ist etwas, was ich in den letzten Monaten mehr gebraucht habe als sonst. Und nach Gottes Frieden habe ich mich auch selten so gesehnt, wie jetzt.
Umso schöner, diese Erinnerung immer wieder zu haben. Wenn alles im Chaos zu versinken scheint, wenn ich heftige Diskussionen habe, wenn ich meine eigenen Erwartungen nicht erfüllen kann, wenn Menschen unzufrieden mit mir, der Gemeinde oder der Welt sind, … Wenn all dies passiert, dann kann ich mich darauf stützen, dass Gott mich liebt.
Seine Gnade mit mir (und mit meinen Gegenübern) ist das, was mich trägt und wieder aufstehen lässt. Und sein Friede (Shalom) bringt mich wieder runter, korrigiert meine Sicht auf die Dinge und zeigt mir, wie es weiter geht.
Ich denke noch viel zu selten (oder in der jeweiligen Situation zu spät) daran, aber ich bin dankbar, dieses Jahresmotto zu haben, mit diesem Segen in jeden Tag zu gehen: Grace & Peace.

#BIA – Juni 2020

Im Juni habe ich durch die Ereignisse in den Vereinigten Saaten gemerkt, welche Bildungslücke ich im Bereich „Rassismus“ (auch in Deutschland) habe. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und an dieser Stelle etwas nachgeholt. Dabei habe ich viel gelernt und hatte viele Aha-Momente. Ich bin erst ganz am Anfang des Weges, denke aber, dass es wichtig ist, dass ich (und wir alle) da unterwegs sind, um Rassismus aus unseren Systemen auszumerzen.
Viel mehr (empfehlenswertes) habe ich nicht geschafft diesen Monat. Zumindest was das Lesen und Schauen anging. ;)


Exit Racism von Tupoka Ogette

Ein super „Grundkurs“, um sich als weiße Person mit Rassismus zu beschäftigen. Tupoka (sie bietet einem gleich am Anfang das Du an) gibt sonst Seminare in dieser Richtung und das merkt man. Das Buch nimmt einen super an die Hand, hinterfragt Stück für Stück und ist dann noch ergänzt durch Videomaterial auf der Website des Buches. Spannend, herausfordernd, unterhaltsam und gleichzeitig traurig. Und es ist nicht zu dick. ;)
Die Hörbuchvariante ist auch sehr zu vempfehlen, das Papierbuch im Moment leider vergriffen (wird aber aktuell nachgedruckt).


Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten von Alice Hasters

Frau Hasters beschreibt Rassismus aus ihrem eigenen Alltag und dem ihrer Familie und Freund*innen. Manches wirkt im ersten Augenblick überzogen („Wieso stört sie sowas?“), bis man die Hintergründe mehr versteht. Sie erzählt sehr persönlich und gibt einem dadurch die Möglichkeit ein bisschen (zumindest gedanklich) in ihren Schuhen zu laufen. Mich hat sie sehr hinterfragt, was mein eigenes Denken und Verhalten, aber vor allem den Rassismus in unseren Systemen angeht.


Nach der Flut das Feuer von James Baldwin

dtv hat das Buch vor ein paar Wochen verschenkt und da ich sowieso gerade in diese Richtung gelesen habe, habe ich es mir geholt. Er schreibt aus einer anderen Perspektive, bringt aber als ehemaliger Pastor noch einmal eine andere Sicht mit, die mich in meiner Tätigkeit, meiner Theologie und meinem Glauben hinterfragt hat. Über seine Gedanken zum „weißen Gott“ werde ich wohl noch lange nachgrübeln.


Just Mercy (2019)

Was, wenn ein Mensch zu Unrecht zum Tode verurteilt wurde? Und das hauptsächlich, damit man den Fall endlich abschließen kann? Und was, wenn es schwer ist, dagegen anzugehen, weil die Hintergründe eben auch rassistisch sind?
Sehr traurige Geschichte, die am Ende aber auch Hoffnung macht. Super schauspielerische Leistung von Jamie Fox und Michael B. Jordan.
Von vielen Schwarzen wurde abgeraten sich „Green Book“ oder „the Help“ anzuschauen und stattdessen Just Mercy zu sehen. In meiner privilegierten Position (weißer hetero cis-Mann, Pastor, …) ist mir nie aufgefallen, dass in den anderen Filmen im Prinzip wieder die weißen die Held*innen sind. Ich hatte keinen Blick dafür. Hier ist auch eine weiße Frau dabei, aber sie spielt nur eine Nebenrolle und Michael B. Jordan darf der Held sein, der „die Rettung“ bringt. Darauf werde ich in Zukunft mehr versuchen zu achten.

Meine Morgenroutine – 2020-Edition

Vor zwei Jahren habe ich hier über meine Morgenroutine geschrieben. Seitdem hat sich einiges in meinem Leben verändert (z.B. ist mein Büro nicht mehr zu Hause) und es kam eine Pandemie, die es für mich noch einmal viel wichtiger gemacht hat, Routinen einzuhalten, weil so viele andere gewohnte Abläufe plötzlich weg waren.

Gleichzeitig ist es mir in den letzten Monaten noch wichtiger geworden, gnädig mit mir zu sein. Wenn ich „verschlafe“, dann verschlafe ich halt (außer ich habe Termine natürlich). Wenn ich morgens ganz in Gedanken schon Twitter checke, auch wenn ich das eigentlich nicht vor 9:00 Uhr machen möchte, dann ist das halt so. Wenn ich nicht alle Aspekte meiner normalen Routine schaffe, dann geht davon die Welt nicht unter. Wichtig ist, es am nächsten Tag wieder zu versuchen und zu akzeptieren, dass das alles an meinem Selbstwert nichts ändert.

Aufstehen

Um 7:00 Uhr vibriert meine Apple Watch (Series 4) sanft an meinem Handgelenk. Das weckt mich tatsächlich auf, aber Bine eben nicht, was ich als einen besonderen Bonus empfinde. Ich habe schon mit Apps experimentiert, aber am besten funktioniert einfach der integrierte Wecker, der mich Sonntag bis Freitag um diese Zeit weckt und am Samstag deaktiviert ist.

Katzen füttern

Wenn ich versuche länger als 7:15/30 Uhr im Bett liegen zu bleiben, meckern unsere zwei Kater schon vor der Tür, weil sie wirklich soooo knapp vorm Verhungern sind. :D
Samstags ist das manchmal eine Herausforderung. Für beide Parteien.

Wasser trinken

Da ich sowieso Medikamente nehmen muss und es gesund ist, morgens erst einmal Flüssigkeit in den Körper zu bringen, trinke ich zwei Gläser Wasser. Ich habe gemerkt, dass ich dadurch deutlich wacher werde und meinen ersten „Erfolg“ verzeichnen kann, weil der Fortschrittsring in meiner Wasser-Trinken-App (Waterminder) schon ein gutes Stück zurückgelegt hat (mein Ziel sind 3 Liter am Tag).

Sport

Die Katzen haben mittlerweile ihren ersten Hunger gestillt und dürfen auf den Balkon (wenn das Wetter es zulässt). Ich lege derweil die Matte im Wohnzimmer aus und starte auf meinem iPad meine Bewegungs-App (Pur-Life) und mache für 30 Minuten Sport. Mittlerweile bin ich so weit, dass es mir fehlt, wenn ich mich morgens nicht bewegt habe. Wie sich die Zeiten doch ändern können.

Beten und Bibel lesen

Nachdem die Matte verstaut und das iPad weggeräumt ist, setze ich mich in einen der sehr bequemen Sessel im Gästezimmer (Katzenfreie Zone, damit ich Ruhe habe) und bete (siehe mein Beitrag zu Gebeten im Tagesablauf). Danach starte ich meine Bibel-App (die-Bibel.de), die ich nutze, weil sie immer dabei ist und sich merkt, wo ich zuletzt war. Wir lesen mit Freunden jeden Tag ein Kapitel und tauschen uns darüber in einer Messenger-Gruppe aus (Threema). Diese Zeit tut gut, fordert heraus, tröstet, regt auf, … je nachdem welchen Text wir gerade lesen. Für meinen Glauben und meinen Alltag ziehe ich daraus sehr viel Kraft.

Meditieren

Nach der Bibellese bleibe ich gleich im Sessel sitzen, packe meine Kopfhörer in die Ohren und starte meine Meditations-App (Headspace). Für die nächsten 10-20 Minuten sitze ich vor allem still und atme. Es tut gut, mich spüren zu lassen, dass die Erde sich wirklich weiter dreht, wenn ich für eine kurze Zeit nichts leiste, sondern einfach nur existiere. Außerdem sortieren sich dabei viele Gedanken.

Tagebuch schreiben

Letztens habe ich sogar ein kurzes Video über das Tagebuchschreiben gemacht. Wenn ich es zu lange ausfallen lasse, merke ich es in meinem Alltag. Zu viele Dinge hängen dann in meinem Kopf, die irgendwo mal raus und reflektiert werden sollten. Außerdem ist es immer wieder genial am Ende eines Jahres alle Einträge der vergangenen 12 Monate zu lesen und zu sehen, was alles war, was mich beschäftigt hat, wo ich gewachsen bin, wo Erfolge waren und wo ich „Erfahrungen gemacht habe“.

Frühstücken

Je nachdem, ob Bine schon aufgestanden ist oder nicht (unsere „biologischen Uhren“ ticken sehr unterschiedlich), machen wir jetzt Frühstück. Das heißt, wir schnippeln Obst (meistens ein Apfel und eine Banane) in zwei Schüsseln, packen bei mir noch Haferflocken drauf und essen das dann mit Joghurt und Milch. Ich bin immer wieder verblüfft, wie viel Energie dieses simple Frühstück gibt.

Duschen

Wer Sport gemacht hat, sollte natürlich auch Duschen. ;) Das passiert entweder vor oder nach dem Frühstück, je nachdem, wann Bine aufsteht.

Ins Büro fahren

Jetzt fehlt nur noch: Helm aufziehen, Fahrrad aus dem Abstellbereich holen und ins Büro radeln. Ich genieße diese kleine Tour durch unsere Stadt. Ich bekomme frische Luft, begegne manchmal Menschen, die ich kenne und ich kann schon ein bisschen überlegen, was ich an diesem Tag erledigen werde/sollte/müsste/könnte.
Wenn alles klappt, bin ich um 9:00 Uhr im Büro und dann startet das ganz normale Chaos des Alltags. ;)

Because it’s awesome! – August 2018

Anscheinend habe ich im August hauptsächlich gelesen. Aber es gibt ja Schlimmeres. ;)
Hier also die drei Bücher, die ich letzten Monat richtig gut fand:


The Little Book of Hygge von Meik Wiking

Wieso sind Dänen so glücklich? Und ist es möglich, von ihnen zu lernen? Der Glücksforscher Meik Wiking meint „ja“ und hat gleich ein ganzes Buch dazu geschrieben. Es ist eine Mischung aus wissenschaftlicher Literatur, Geschichten aus seinem Leben und Beispielen zur Umsetzung. Es ist sehr interessant, etwas über „Hygge“ zu lernen, bzw. zu sehen, wo man es schon in Ansätzen lebt und es nur noch mehr genießen sollte.
Es hat mich dankbarer über mein eigenes Leben gemacht und mir ein paar Ideen geliefert, was ich noch verändern möchte.
Das Buch ist übrigens auch auf Deutsch erschienen. ;)


Phantom Pains & Imposter Syndrome von Mishell Baker

Band 2 und 3 der „Acradia Project“-Trilogie, von der ich letzten Monat Band 1 „Borderline“ gelesen habe. Ich habe den Aussagen dort nicht viel hinzuzufügen. Die Trilogie bleibt spannend, unterhaltsam, bissig, rührend und interessant. Zu meiner großen Freude wechselt die Hauptfigur nicht, wie in manch anderen Trilogien.
Anfangen solltet ihr aber natürlich bei Band 1. ;)

Sommer in den Niederlanden 2018

Wir waren diesen Sommer mit Bines Familie in den Niederlanden. Genauer gesagt in Calantsoog, direkt an der Küste. Für mich war es der erste längere Aufenthalt in unserem Nachbarland und ich war sehr angetan von einigen Dingen dort.
Natürlich ist das gefärbt von der Urlaubsstimmung, der Meeresluft und allem möglichen, aber ich wollte trotzdem einmal festhalten, was mir in dieser einen Woche sehr positiv aufgefallen ist, bzw. wofür ich dankbar bin.
Und selbstverständlich ist es wieder eine unsortierte Liste (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Autofahren ist deutlich entspannter, da überall niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen sind (z.B. Autobahn 130 km/h, Landstraße 80 km/h, …). Mit 90-100 km/h auf der Autobahn zu fahren fühlte sich schnell an, weil die Autos, die einen „superschnell“ überholt haben mit 130-140 km/h unterwegs waren. Insgesamt fühlte sich dadurch alle „entschleunigter“ an.
  • Vla (eine Art Zwischending zwischen Pudding und Milch) ist unfassbar lecker und egal was euch andere Leute sagen wollen: Schoko ist die beste Geschmacksrichtung.
  • Die offene Art der Niederländer (nicht nur im Touri-Ort) und die Selbstverständlichkeit, mit der sie andere Sprachen sprechen war eine sehr angenehme Abwechslung.
  • Super ausgebaute Fahrradwege sind der Hammer! An den meisten Stellen hatten sie sogar einen Mittelstreifen zur Trennung der beiden Fahrbahnen.
  • Wo wir bei Fahrrädern sind: Hollandräder machen das Fahren so viel angenehmer. Bequemer Sattel, ziemlich aufrechtes Fahren, insgesamt einfach eine entspanntere Angelegenheit, auch wenn man Gegenwind hat.
  • Wind zu allen Tageszeiten ist einfach super.
  • Niederländisch ist wahrscheinlich eine der coolsten Sprachen. Wenn ich wieder Hirn-Freiraum für ein größeres Projekt habe, würde ich das gerne mal lernen.
  • Mir klar zu machen, dass ich nicht so viel „muss“ wie ich denke, hat den ganzen Urlaub für mich deutlich entspannter gemacht.
  • Das Meer ist einfach wunderschön!
  • Selbst in einem niederländischen Gottesdienst, bei dem ich kaum ein Wort verstehe, kann ich Gott begegnen und die Begegnung mit anderen Christen genießen.
  • Niederländer können direkt sein, dabei aber so freundlich und charmant bleiben wie Engländer. Sehr sympathisch!
  • Pommes in den Niederlanden waren irgendwie besser. Ob das an der Meerluft liegt oder daran, dass sie es einfach „drauf haben“ weiß ich allerdings nicht.
  • Birkeneis (nicht mit Kuhmilch, sondern Birkensaft) ist superlecker.
  • Der Besuch einer katholischen Kirche in einem Privathaus (wegen der Protestantischen Vorherrschaft durften sie sich nur im Privaten treffen) rückt einem mal wieder die Perspektiven zurecht.
  • Die Urlaubs-Grundregel von Bine und mir (50% Aktivität, 50% Ruhe) ist weiterhin super-hilfreich für uns beide und tut richtig gut.

Single-Tasking

In den letzten Wochen war mein Terminkalender sehr gefüllt und einige Termine hatten es in Sachen Vor- und/oder Nacharbeit ordentlich in sich. In solchen Zeiten passiert es ganz schnell, dass ich gesunde und wichtige Angewohnheiten „fallen lasse“, was die Sache (wie ich immer wieder feststellen muss) nur noch schlimmer macht.

Eine dieser Angewohnheiten ist das „Single-Tasking“. Ich habe mir bei Streaks sogar einen extra Punkt dafür erstellt um meiner Angewohnheit, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen (jaja, angeblich können das nur Frauen oder überhaupt niemand, je nachdem wen man fragt) entgegen zu treten. Ich habe nämlich gemerkt, dass mich Multitasking unglaublich viel Kraft und Konzentration kostet, die dann wieder zu mehr Multitasking führen. Ein Teufelskreis also aus dem ich jetzt (mal wieder) versuche auszubrechen.

Als ich einem Freund von meiner neuen „Streak-Todo“ erzählte, meinte er: Ab wann gilt denn diese Todo für dich als erledigt? Was sind deine Kriterien, die dir zeigen, ob du es geschafft hast?

Da ich mich schon vor ein paar Monaten mit dem Thema befasst habe (und es dann natürlich unglaublich erfolgreich ein paar Tage durchgeführt habe), kann ich diese Frage tatsächlich beantworten.

Wer möchte, kann auch noch interessante Blog-Artikel von anderen Autoren dazu lesen, die mich inspiriert haben (hier, hier und hier).

Jetzt aber zu der Liste von meinen Single-Tasking-Kriterien, denn was wäre ein Blog-Post von mir ohne eine unsortierte Aufzählung? ;)

  • Keine Handy-Benutzung auf der Toilette, während eines Films, während eines Telefonats, …
  • Keine Podcasts während ich Auto fahre, spazieren gehe, einkaufen gehe, …
  • Während ich über etwas nachdenke, meine Gedanken nicht durch Twitter, Facebook, Instagram, Mails, … unterbrechen.
  • Beim Lesen eines Buches nicht gleichzeitig den weiteren Tag planen.
  • In Gesprächen das Handy in der Tasche/auf dem Tisch lassen.
  • Während der Computer ein Programm/Dokument öffnet, das ich gleich bearbeiten möchte nicht noch andere Dinge „schnell erledigen“.
  • Wenn mir zwischendrin eine Idee kommt: aufschreiben und nicht alles stehen lassen und sie umsetzen/anpacken.

Das Interessante an der ganzen Sache ist: Ich wirke dadurch für mich viel ineffektiver, langsamer und unproduktiver. Aber in Wirklichkeit kann ich alle Sachen deutlich besser machen, wenn ich ihnen meine volle Aufmerksamkeit widme.

Welche Herausforderungen habt ihr? Wo könnte euch ein bisschen mehr „Single-Tasking“ gut tun?

Meine Morgenroutine

Auf verschiedensten Blogs und zahlreichen Pinterest-Pins kann man lesen, wie eine optimale Morgenroutine gestaltet werden muss, damit man perfekt in den Tag startet, super produktiv wird und zu einem mega-erfolgreichen Menschen aufsteigt.

Diesen Anspruch habe ich nicht, aber wer weiß, vielleicht kann meine eigene Morgenroutine den Einen oder die Andere dazu inspirieren den eigenen Morgen etwas bewusster zu gestalten.

Noch ein wichtiger Hinweis vorneweg: Wir haben keine Kinder, was es natürlich deutlich erleichtert eine eigene Routine zu finden. ;)
Jetzt aber die wichtigsten Punkte für mich jeden Morgen:

1. Flugmodus
Meine Morgenroutine beginnt eigentlich schon am Abend vorher indem ich mein iPhone in den „Flugmodus“ versetze und es ins Büro lege. Dadurch schaue ich morgens nicht zuerst auf alle möglichen Meldungen oder checke mal schnell bei Twitter, Instagram und Co, was die Nacht über so gelaufen ist.
Mein Start in den Tag hat dadurch mehr damit zu tun, was ich möchte, als was andere Menschen möchten (oder Social-Media-Firmen möchten, dass ich es möchte).

2. Kein Snooze
Meine Casio F91w weckt mich mit einem relativ unfreundlichen Piepen. Die Vorteile der Uhr: Von dem Piepen bin ich wirklich wach! Ich habe keine Ahnung, ob die Uhr einen Snooze-Button hat.
Dadurch stehe ich einfach auf (manchmal auch mit etwas Verzögerung).

3. Trinken
Der Körper braucht morgens wieder neue Flüssigkeit. Das habe ich so oft in Gesundheitsratgebern gelesen, bis ich mich entschieden habe, es tatsächlich zu glauben. Seitdem trinke ich jeden Morgen zwei Gläser Wasser. Das tut gut und gibt mir tatsächlich Energie.

4. Bibel lesen und Beten
Ich starte immer mit Luthers Morgensegen, wodurch ich einen festen Rhythmus habe. Danach lese ich das Kapitel, das in unserer Bibellesegruppe (hoch leben Skype und WhatsApp für den Austausch!) gerade dran ist, denke darüber nach und bete wegen des Textes und für Menschen in meiner Familie, meinem Freundeskreis und meiner Gemeinde.
Ich hatte das viele Jahre nur sehr wenig gemacht und spüre jetzt, wie gut mir das tut, damit gleich in den Tag zu starten. Ich mache es nicht aus Pflicht, sondern weil ich es tatsächlich super finde (mein 25-jähriges Ich schüttelt gerade den Kopf und glaubt mir kein Wort).

5. Sport
Dank Pur-Life kann ich jeden Morgen ca. eine halbe Stunde Sport machen und damit verschiedene Zonen meines Körpers trainieren. Das bringt zum Schwitzen und tut mir gut (wenn ich nicht mega Muskelkater bekomme, weil der Kurs doch etwas heftig war). Mir macht Sport immer noch nicht so richtig Spaß, aber ich merke, dass mein ganzer Tag und meine ganze Woche anders verlaufen (von meiner Stimmung und meiner Aufmerksamkeit), wenn ich ihn nicht weglasse.
Zum Glück ist das mittlerweile eine feste Routine, über die ich mit mir nicht diskutieren muss.

6. Tagebuch schreiben
Jörg Ahlbrecht hat vor ein paar Jahren bei einem Vortrag davon erzählt, dass er immer mit der Frage „Was liegt mir gerade auf der Seele?“ (oder so) Tagebuch schreibt. Das hat mich davon befreit, immer einen „Liebes Tagebuch…“-Rückblick zu schreiben. Außerdem habe ich in der gleichen Zeit an verschiedenen Stellen gelernt, dass man nicht alles ganz oder gar nicht machen muss, sondern Dinge auch weiter betreiben kann, wenn man sie mal ein paar Tage vergessen hat.
Seitdem schreibe ich (mit kleinen Aussetzern) so gut wie jeden Tag Tagebuch. Es hilft mir meine Gedanken zu sortieren und manchmal Worte für meine Emotionen zu finden.

7. Lesen
Ohne Input kann ich meinen Beruf nicht so gut ausüben, weswegen es sehr wichtig ist zu lesen. Das passt morgens super rein, bevor der ganze Trouble des Tages angefangen hat auf mich einzuströmen. Ca. eine halbe Stunde nehme ich mir dafür, mache mir Notizen, denke darüber nach und lerne davon.
Manchmal inspiriert es Predigten, manchmal hilft es mir einzelne Bereiche meines Pastorendaseins zu überarbeiten. Manchmal ist es auch eher ein Reinfall (man weiß ja vorher nicht, was man bekommt).
Insgesamt merke ich aber in meiner ganzen Tätigkeit, dass ich wieder mehr Input bekomme.

8. Meditieren
Jeden Tag zu Beginn noch einmal 10-15 Minuten ganz still sein, hilft mir entspannter auf die Herausforderungen des Tages zuzugehen. Ich nutze dazu Headspace, auf das ich in meinem iPhone-Homescreen-Beitrag ja schon hingewiesen habe.

9. Frühstücken
Ich kann auch ohne Frühstück am Morgen leben, habe allerdings gemerkt, dass ich durch ein gescheites Müsli (Haferflocken und frisch Obst reinschneiden) oder eine Portion „Overnight Oats“ deutlich später Hunger (oder Lust auf Süßkram) bekomme und den Vormittag über fitter bin.

Das war es auch schon. Die Reihenfolge variiert je nach Tag und je nachdem ob ich morgens schon Termine habe oder eben noch nicht. Und grundsätzlich gilt natürlich bei all dem Routine-Erstellen: Wenn es mal nicht klappt, ist das nicht schlimm. Morgen ist auch wieder ein Tag und die Welt dreht sich weiter.

Und noch ein Hinweis: Am Sonntag mache ich auf jeden Fall eine Pause. Das tut Körper, Geist und Seele gut, da ich einen Tag nichts „leisten“ oder „abhaken“ muss.

Was macht ihr so morgens? Wie startet ihr in den Tag? Schreibt mir einfach bei Twitter oder bei Facebook, denn das würde mich sehr interessieren!

Das war 2017!

In den letzten Wochen ging bei Twitter wieder die Idee rum, dass man einen Tweet schreibt und pro „Like“ dieses Tweets eine Sache nennt, die im aktuellen Jahr gut war.

Weil ja nicht jeder bei Twitter ist und ich viel mehr Dinge habe, als es „Likes“ gab, hier eine unsortierte Liste der guten Dinge des Jahrs 2017:

  • Zwei Wochen Englisch reden und hören und leben im Sommer. Ich wusste nicht, wie sehr ich das wirklich liebe.
  • Ich habe es tatsächlich geschafft, jede Woche ein Buch zu lesen und dabei so viele sehr gute Geschichten und Welten besucht (bei Goodreads könnt ihr sie alle sehen).
  • Hatte zum ersten Mal einen Praktikanten und dabei erleben dürfen: ich bleibe weiter Lernender und kann trotzdem tatsächlich schon Sachen weitergeben.
  • Ich habe endlich eine Spielegruppe gefunden, mit der ich mein Brettspiel-Hobby ausleben kann. Danke gesellschaftsspieler-gesucht.de!
  • Ich habe zum ersten Mal Blut gespendet.
  • William Turner in der National Gallery in London.
  • „Manchester by the Sea“ im Open Air-Kino in Chemnitz.
  • Landeserntedankfest des Landes Sachsen bei uns in Burgstädt.
  • Streetfood in London.
  • Lang ersehntes Treffen mit Felix in Bayreuth.
  • Zum ersten Mal für mehrere Tage im Kloster auf dem Petersberg.
  • Das Antworten mit einem Herz auf Tweets, statt einfach nur zu „Liken“, weil Menschen die extra Taps wert sind.
  • Meine erste Portion „Fisch & Chips“.
  • Ich habe ein iPhone 7 gekauft und finde die 3D-Touch-Technologie immer noch unfassbar erstaunlich und genial.
  • Die Glatze fühlt sich gut an.
  • Von einem Bauern beim Spaziergang einfach so Zucchini, Rote Beete und Gurken geschenkt bekommen.
  • Habe zwei Jobangebote von außerhalb meines eigentlichen Berufs bekommen.
  • Ich habe wieder angefangen zu bloggen.
  • Englische Buchläden!
  • Internationale Freundschaften pflegen und aufbauen (Japan, Papua-Neuguinea, England, USA).
  • Die Maultaschensuppe mit Kartoffelsalat beim Geburtstag meines Opas.
  • „Spider-Man“ in einem englischen Kleinstadtkino.
  • Emotionen. In allen Formen und Farben.
  • D&D mit anderen verrückten Jungs über Teamspeak.
  • Regelmäßig Sport machen, Tagebuch schreiben, Bibel lesen.
  • Pandemic Legacy mit Bine durchspielen.
  • Ausprobieren, scheitern dürfen und sich bei beidem gut fühlen.
  • Mehr Kontakt zu den Twitterern*, denen ich teilweise schon länger folge (z.B. @frauauge, @hannagelb, @preachitbaby, …)

Ich wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr und viele inspirierende und spannende Erlebnisse darin!