Gescheitert…

Ich bin vom Typ ja eher ehrgeizig. Und wenn ich dann auch noch öffentlich gesagt habe, dass ich etwas mache, dann wird das auch durchgezogen.

Vor fast einem Monat habe ich eine sogenannte 30-day-challange angefangen. Was ich dabei ignoriert habe war die Tatsache, dass ich zur gleichen Zeit einen neuen Job als Gemeinschaftspastor angefangen habe.
Schon als ich angefangen habe, hat meine Frau zu mir gesagt: „Warum machst du denn so viele Sachen auf einmal? Reicht nicht eine der Regeln?“ Ehrgeizig wie ich war, hat mir natürlich nicht eine Regel gereicht. Wenn, dann musste es schon das ganze Paket sein. „Ganz oder gar nicht!“ das war die Devise.

Aber, wenn man so viel will, dann ist es manchmal einfach auch zu viel.

So stehe ich nun hier, nur wenige Tage vor dem „offiziellen“ Ende der Herausforderung und werfe das Handtuch. Der Grund dafür ist nicht, dass sich meine Einstellung zu den Regeln verändert hat, sondern dass es mich einfach zu viel Kraft gekostet hat, mich um so viele Dinge gleichzeitig zu kümmern.

Wird es damit mein letzter 30-day-challange gewesen sein? – Bestimmt nicht!
Wird es das letzte Mal sein, dass ich mich an die Lebensregeln von John Mott gewagt habe? – Bestimmt nicht!
Habe ich etwas aus den letzten Wochen mit John Mott und seinen Lebensregeln gelernt? – Ja:

  • Es lohnt sich den „kleinen Katechismus“ von Luther zu lesen und vielleicht sogar, ihn auswendig zu können (zumindest in Teilen).
  • Wenn man ein bisschen auf die „Not der Menschen“ achtet, dann merkt man, wie viel „Not“ die Menschen im direkten Umfeld haben. Das will ich mir weiter bewahren. Außerdem will ich mich tatsächlich mal bei der Tafel im Nachbarort melden.
  • Es tut gut, sich einmal intensiv mit einem Buch der Bibel auseinander zu setzen, ohne gleich eine Predigt oder Andacht darüber halten zu müssen/wollen (bei mir war das 1. Timotheus).
  • Es tut auch sehr gut, sich täglich körperlich zu betätigen, aber es ist schwerer das durchzuziehen, als man denkt.
  • Die bewusste Ausrichtung auf das Gebet ist eine sehr gute Sache. Das habe ich vorher schon versucht und werde auch weiterhin dabei bleiben. Gerade auch die kleinen Dinge mit Gott zu besprechen ist eine super Sache.
Sicher gibt es noch andere Dinge, die man aus den Lebensregeln lernen und in den eigenen Alltag integrieren kann, aber für mich reicht das auch erst einmal.
Jetzt bleibt nur noch mir selbst deutlich zu machen, dass es nicht schlimm ist, dass ich „gescheitert“ bin und weiter dran zu bleiben.