Because it’s awesome – Februar 2021

In den Vereinigten Staaten wird jedes Jahr der Februar als Black History Month begangen. Da ich im letzten Jahr angefangen habe, mich mit Rassismus zu beschäftigen, dachte ich, dass ich das diesen Monat ja im Speziellen noch einmal vertiefen kann. Im Endeffekt habe ich jetzt aber auch so viele Bücher dazu gekauft, dass mich die Auseinandersetzung mit Rassismus noch mindestens das ganze Jahr begleiten wird. Aber das ist auch ganz gut so.
Hier aber erst einmal die Dinge, die ich im Februar super fand. Nicht alles passt zum Black History Month, aber schon sehr vieles:


I am not your Negro (2017) auf Netflix

Von James Baldwin bin ich sehr beeindruckt, seit ich „Nach der Flut das Feuer“ gelesen habe. Seine Einstellung und Herangehensweise ist mir ein Vorbild, auch wenn man sie von niemandem erwarten könnte.
Vor allem zwei Dinge sind mir in der sehr guten Dokumentation aufgefallen, bzw. beschäftigen mich noch danach:
„Wenn du mich N*** nennst, heißt das nicht, dass ich ein N*** bin, sondern dass du es brauchst, mich so zu nennen.“ -> Wenn ich andere abwerte oder ausgrenze, was sagt das eigentlich über mich aus?
„Rassisten sind mindestens genauso unfrei wie wir Schwarzen.“ -> Wo bin ich in Gedankenkonstrukten gefangen, bei denen ich mir einrede, dass sie mich eigentlich frei machen. Wo habe ich Scheuklappen, die von meiner eigenen Angst eng gehalten werden?


The Banker (2020) auf Apple TV+

So richtig ernst habe ich „The Banker“ nie genommen. Es war einer der ersten Filme auf AppleTV+ und da war ich eher vorsichtig. Für diesen Monat wurde er mir aber von einem Freund empfohlen und so haben wir ihn uns doch angeschaut.
Zwei Schwarzen (super gespielt von Anthony Mackie und Samuel L. Jackson) gelingt es, trotz aller Hindernisse in den 60er zwei Banken in Texas zu kaufen und dann Geld an andere Schwarze zu verleihen. Einer der beiden ist mit einer genialen Frau (Nia Long) verheiratet, die (in einer wunderbaren Art) den Blick darauf lenkt, dass „Schwarz“ und „weiblich“ zweifache Diskriminierung bedeutet.
Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, was es an manchen Stellen schwer auszuhalten macht. Aber ich denke, wir müssen es uns bewusst machen, wie diskriminierend wir Menschen miteinander umgehen können. Wozu wir alle bereit sind, wenn wir meinen im Recht zu sein. Und was wir uns alles in die Tasche lügen, um unser Gewissen zu beruhigen.
Ich bin froh, dass es heute besser ist. Ich bin mir aber auch bewusst, dass ich das aus der privilegierten Position als weißer cis-hetero-Mann sage und in vieles keinen Einblick habe. Denn, nach allem, was ich von Betroffenen lese/höre/sehe, haben wir als Gesellschaft noch einen weiten Weg vor uns.


Die beste Instanz (2021) auf YouTube

Ich schaue normalerweise keine Talkshows, aber die 1,5 Stunden sollte man sich nehmen und die Talkrunde „Die beste Instanz“ auf YouTube anschauen.
Enissa Amani, Natasha A. Kelly, Gianni Jovanovic, Max Czollek, Mohamed Amjahid und Nava Zarabian sprechen über Rassismus, die Macht von Sprache und warum wir weißen Menschen aufhören sollten, uns als die Norm wahrzunehmen.
Sehr lehrreich, herausfordernd und erhellend.
Und ich habe danach ein paar Bücher (vor)bestellt. ;)


“Deutschland Schwarz weiß” von Naoh Sow

Rassismus in Deutschland? Das machen doch nur die Nazis! Oder?
Noah Sow zeigt in „Deutschland Schwarz weiß“ mit starkem Humor, der nötigen Prise Sarkasmus (und dem einen oder anderen sehr verdienten Aufreger), dass das nicht so ist.
Ich habe beim Lesen zwischen Schmunzeln, Lachen, Lachen-im-Hals-steckenbleiben, Aufregen, Schämen, Kopfschütteln und mehr gewechselt.
Unser Weg im Kampf gegen Rassismus in unserem Land, in unseren Strukturen und in uns selbst ist noch ein weiter, weil eben alles so tief eingeprägt ist. Trotzdem werde ich weiterhin versuchen, diesen Weg zu gehen.
Wenn ihr das auch wollt (was ihr solltet), dann ist „Deutschland Schwarz weiß“ ein sehr guter Einstiegspunkt.


“Eure Heimat ist unser Albtraum” von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah

2018 wurde das Innenministerium zum sog, „Heimatministerium“. Für viele von uns (die z.B. weiß sind) ist dieser Begriff nicht sehr verfänglich. Er kann Geborgenheit ausdrücken und den Ort bezeichnen, wo „unsere Wurzeln“ sind. Andere Menschen unserer Gesellschaft erleben „Heimat“ als etwas Ausgrenzendes, Verletzendes und evlt. sogar Bedrohliches. Bis ich „Eure Heimat ist unser Albtraum“ gelesen habe, war mir das in dieser Stärke nicht bewusst.
Die intelligenten, herausfordernden, amüsanten und nachdenklichen Essays in dieser Sammlung haben mich sehr hinterfragt. Warum bezeichnet „bilingual“ eigentlich nur deutsch-englisch oder deutsch-französisch, aber nicht deutsch-türkisch? Was ist der „weiße Blick“ und was macht er mit anderen Menschen? Kann man sich dessen entziehen, rassistisch zu sein, wenn man in einem rassistischen System aufwächst? Und warum überfordert es mich, dass eine Musikern, deren Text für mich sprachlich mindestens ungewohnt ist, einen Dr.-Titel trägt?
Ich kann das Buch allen nur wärmstens empfehlen, die ihren Horizont erweitern wollen. Man kann auch gut die Essays einzeln lesen und dann jeweils eine kleine Pause machen. Dann wirken sie mehr.
Hut ab, vor allen Autor:innen!


“Frausein” von Mely Kiyak

Mely Kiyak hat mit „Frausein“ ein Buch geschrieben, das irgendwie anders ist, als man es erwartet (meinte eine Freundin und ich stimme ihr voll zu).
Wenn man mich fragt, was das für ein Buch ist, kann ich es nicht wirklich genau beschreiben. Es ist Autobiographie mit wunderschöner Sprache, etwas Philosophie und Religion, dazu noch „Gastarbeiter“geschichte und Gesellschaftskritik und eine Ode an das Leben, die Familie und an das Frausein. Ich habe es in einem Zug durchgelesen. Mehr muss ich dazu nicht sagen, oder?
Es ist nicht lang (ca. 130 Seiten), jede:r kann sich also selbst überzeugen.


“Invisible Women” von Caroline Criado Perez

Wer denkt, Gleichberechtigung sei kein Thema mehr, der sollte dieses Buch an irgendeiner Stelle aufschlagen und 10 Minuten darin lesen.“
Ich habe dem Kurzreview von Bine tatsächlich nichts mehr hinzuzufügen.


“The Broken Kingdoms” (Inheritance #2) von N.K. Jemisin

Ich mag ja Buchserien nicht, die zwischen den einzelnen Bänden die Protagonist:innen wechseln. Hin und wieder werde ich positiv überrascht (z.B. die „Wayfarers“-Bücher von Becky Chambers), aber es kostet mich trotzdem jedes Mal Überwindung, mit dem nächsten Buch anzufangen, wenn ich diese Tatsache schon vorher kenne.
N.K. Jemisin hat in „The Broken Kingdoms“ (Band 2 nach „The Hundred Thousand Kingdoms“ aus meinem letzten Monat) trotzdem nur einige Seiten gebraucht, um mich voll in die Story zu ziehen. Die Charaktere waren interessant, die Handlung spannend, die Welt von einer anderen Perspektive noch einmal ganz anders interessant und mir fiel es sehr schwer, nicht einfach so lange zu lesen, bis ich fertig war.
Freue mich schon sehr auf Band 3, auch wenn der noch einmal komplett anders sein soll.


For All Mankind – Season 1 auf Apple TV+

Ich mag Sci-Fi, bin aber kein riesiger Fan von „Alternate History“ (Geschichten, bei denen ein Ereignis der Geschichte anders war und deswegen vieles danach eben auch anders lief, als bei uns).
For all Mankind auf Apple TV+ ist allerdings so unfassbar gut und spannend gemacht, dass ich dem ganzen doch „erlegen bin“. Super Charaktere, gute Action, schöne Details aus der wirklichen Geschichte und eine interessante Story über den Verlauf einer Welt, in der russische Kosmonauten vor amerikanischen Astronauten auf dem Mond gelandet sind.
Auch der Soundtrack (ihr wisst, das ist bei mir immer sehr wichtig) ist sehr schön gemacht.
Wer also ein Apple TV+ Abo hat (das sind übrigens auch alle, die in den letzten Monaten ein Apple-Gerät gekauft haben), sollte mindestens mal reinschauen.

Because it’s awesome – Januar 2021

Im Januar hatte ich zum Teil noch frei und war zum Teil krank. Umso länger kann heute meine Liste hier sein, also nichts wie los:


Silver Amulett

Schon seit der SPIEL 2019 in Essen haben wir dieses Spiel (die goldigen Figuren haben und zum Stand hingezogen und das Spielprinzip dann überzeugt), aber in den letzten Wochen spielen wir es wieder sehr oft. Außerdem ist es seit Herbst endlich auf Deutsch erhältlich. Im Moment ist es unser Mittagspausen-Spiel, da es zu zweit nur ca. 15 Minuten braucht (keine Ahnung, wie die auf die 45 Minuten kommen, die auf der Packung stehen).
Es besteht aus Glück, Taktik, Bluffen und auch mal was Riskieren. Und wenn man verliert? Nicht so schlimm, die nächste Runde kann man gleich anhängen.


Star Trek Discovery – Season 3 (Netflix)

Was kann ich dazu noch sagen? Es ist die dritte Staffel einer Serie, bei der mir die ersten zwei schon sehr gefallen haben. Ich mag die Hauptfiguren, ich mag, wie die Serie aussieht und ich habe viel Spaß beim Schauen. Die Crew jetzt weit in die Zukunft zu katapultieren ist für die Story sehr gut und ich bin super gespannt, wie es weiter geht.
Und so ganz nebenbei freue ich mich auf die Spin-Off-Serien, die hieraus entstanden sind, die werden sicher gut.


Brooklyn Nine-Nine (Netflix)

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Comedy-Serien. Aber wenn das Leben insgesamt nicht ganz so lustig ist und die Serie dann auch noch so intelligent ist, gute Charaktere hat, weiß wo sie mit Witzen zu weit geht und im Normalfall nicht zu sehr ins Blödeln verfällt, dann kann ich schon mal schwach werden. Dass in meinem Freundeskreis einige Brooklyn Nine-Nine-Liebhaber:innen sind, hilft sicher der ganzen Sache auch.
Und die Halloween-Folgen. Und die Running-Gags. Und … Schaut einfach selbst, die Folgen sind ja nicht so lange.


Miss Americana (2020) auf Netflix

Lebensbilder finde ich ja grundsätzlich spannend und über Taylor Swift wusste ich so gut wie nichts, außer dass man sie entweder total doof findet oder sie liebt. Mir hat diese Dokumentation meine eigenen Vorurteile vorgehalten und mir eine Frau gezeigt, die nicht nur sauviel auf dem Kasten hat, sondern eben auch deutlich mehr Facetten besitzt, als ich es in meiner Ignoranz bereit war zu sehen. Wenn man vorher kein Taylor Swift-Fan war, wird man es dadurch nicht, aber ich habe deutlich mehr Respekt vor ihrem bisherigen Lebenswerk und bin dankbar für die guten Dinge, die sie in diese Welt bringt.


Soul (2020) auf Disney+

Ein Mann steht endlich davor, das Ziel seines Lebens zu erreichen und stirbt. Weil er aber wirklich, wirklich, wirklich das Ziel erreichen will, setzt er in der Zwischenwelt zwischen dem Leben und dem was danach kommt alles daran, wieder zurück auf die Erde kommen zu können. Und als er es schafft, ist es nicht ganz so, wie er es gedacht hätte.
Sehr schöner Film über das Leben, den Sinn von allem, Freundschaft und Musik. Super Humor, guter Tiefgang und genialer Soundtrack.
Pixar hat mal wieder voll geliefert.


“Ikenga” von Nnedi Okorafor

Nnedi Okorafor hat mit ihrer Binti-Trilogie schon eine unglaublich schöne und spannende Sci-Fi-Welt entworfen, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich über „Ikenga“ gestolpert bin, einem Buch, das sie zwar eher für Jugendliche geschrieben hat, aber das schadet ja nicht.
Ikenga ist die Geschichte eines Jungen in Nigeria, dessen Vater in seiner Funktion als Polizeichef der Stadt umgebracht wird. Er schwört auf Rache, kann sie aber nicht so richtig umsetzen. Da bekommt er eine Art Totem, ein Ikenga, das ihm Superkräfte gibt und ihm möglicherweise helfen kann, seinen Vater zu rächen. Dazu muss er aber auch die Spider-Man-Frage klären: Wie gehe ich mit der großen Verantwortung um, die aus meiner großen Kraft folgt?
Okorafor hat die Story so gut und spannend geschrieben mit etlichen Twists, sodass ich bis kurz vor dem Ende nicht wusste, wie es wirklich ausgehen wird. Eine super Kombination aus Superhelden-Geschichte und Krimi.


“The Order of the Pure Moon reflected in Water” von Zen Cho

Mein Jahresziel im Bezug auf Bücher ist ja auch von verschiedenen Kontinenten zu lesen. Auf meiner Suche bin ich dabei über diese wunderschöne Geschichte einer Gruppe von „Räubern“ gestolpert, die einen Auftrag erledigen und dabei von einer Nonne begleitet werden, die sich ihnen aufgezwungen hat.
Ich mochte die Charaktere, den Hauch von Fantasy, die mir so fremde Welt und die Sprache von Zen Cho. Ich werde von ihr wahrscheinlich noch mehr lesen.


“Mira’s last Dance” (Penric & Desdemona #6) von Lois McMaster Bujold

Die anderen Novellen in der „Penric and Desdemona“-Reihe hatte ich ja schon einmal erwähnt. Lois McMaster Bujold hat da einfach zwei geniale Charaktere geschaffen, die witzige und spannende Geschichten miteinander erleben. Das Magie-System ist auch sehr interessant und obwohl das schon die sechste Novelle ist, fühlt sich alles noch neu und kreativ an. Gleichzeitig bin ich froh, dass ich noch ein paar in der Reihe vor mir habe, das wäre ja sonst echt traurig.
Am besten sollte man aber mit der ersten Novelle „Penric’s Demon“ anfangen, sonst versteht man vieles nicht.


“Fire by Night” von Melissa Florer-Bixler

Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir gerne einen Bogen um das Alte Testament (aka. dem hebräischen Teil der Bibel) machen. Es wird wenig über Texte daraus gepredigt oder in Kleingruppen diskutiert. Das ist schade, weil es uns so viel über Gott und seine Beziehung zu den Menschen zeigt.
Daher finde ich es klasse, dass Melissa Florer-Bixler sich dem Thema angenommen hat. In den einzelnen Kapitel von „Fire by Night“, die quasi wie Predigten sind, widmet sie sich verschiedenen Aspekten des Alten Testaments und was sie über Gott und die Menschen aussagen. Dabei zieht sie Parallelen, die ich bisher noch nicht entdeckt hatte und bezieht sich sehr häufig auch auf jüdische Quellen (was für das Verständnis des AT sehr hilfreich ist).
Es ist sehr schade, dass diese „Predigtreihe“ für mich jetzt vorbei ist, aber ich bin auch inspiriert, wieder selbst mehr im AT zu wühlen und Gott auf andere, verblüffende Art zu entdecken.


“The Hundred Thousand Kingdoms” von N.K. Jemisin

Von N.K. Jemisin habe ich ja schon die „Broken Earth“-Trilogie sehr geliebt, da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auch in die „Inheritance“-Trilogie reinlese und ich wurde nicht enttäuscht.
„The Hundred Thousand Kingdoms“ ist eine Geschichte über Götter und Menschen. Über Magie, die einen hohen Preis hat, über Kontrolle, das Erwachsenwerden und Selbstbestimmung. Zwischendrin werden in einer guten Weise Sexismus, Rassismus und Klassismus thematisiert, was einen dann auch über das eigene Leben ins Nachdenken bringt.
Es schadet auch nicht, dass ich das Buch sprachlich sehr schön, die Charaktere interessant und die Story sehr spannend fand.
Einziger Wermutstropfen: In Buch 2 wird es andere Hauptfiguren geben (die teilweise als Nebenfiguren in Buch 1 waren). Davon bin ich persönlich immer kein so großer Fan, aber bei Jemisin habe ich trotzdem große Hoffnung, dass es gut wird.

Diverser lesen – 2020

2020 wurde mein Instagram-Account fast zu so etwas wie ein #bookstagram-Account. Ich habe viele Bücher rezensiert (und zwar nur die, die mir gefallen haben). Das lag daran, dass ich so viele Bücher gelesen habe, wie sonst noch nie in einem Jahr, nämlich 115, also ungefähr doppelt so viel, wie in den Jahren zuvor. Das lag hauptsächlich an der Corona-Pandemie und meiner Stimmung, aber ich finde das nicht so schlimm. ;)

Gleichzeitig hatte ich noch etwas weiteres in meinen Lesegewohnheiten geändert (bzw. versucht zu ändern):

Im Laufe von 2019 ist mir aufgefallen, dass ich sowohl Sachbücher, wie auch Thriller/Sci-Fi/Fantasy/… hauptsächlich aus männlicher Perspektive lese. Nicht bewusst, sondern einfach, weil diese Bücher mir am meisten empfohlen werden, bzw. Autoren deutlich häufiger vorkommen, als Autorinnen. Also habe ich mir Anfang 2020 vorgenommen, mehr Bücher von Autorinnen zu lesen.

Dazu habe ich mir überlegt, dass eine  überwältigende Mehrheit der Autor:innen weiß ist, also habe ich mir als zweites vorgenommen, mehr POC-Autor:innen zu lesen.

Am Ende des Jahres kann ich sagen: es war gar nicht so einfach, wie man sich das vllt. vorstellt und die Statistik spricht nicht unbedingt für mich. Auf der anderen Seite sehe ich, dass mit Bemühung immerhin 38% der Bücher von Autorinnen und 17% der Bücher von POC-Autor:innen waren. Wie sähe es ohne die bewussten Pläne aus?

Ich hoffe, dass ich 2021 da noch eine Schippe drauf legen kann. Auch wenn ich vllt. nicht unbedingt so viele Bücher lesen muss, wie 2020.

#BIA – April 2020

Der vergangene Monat war besonders. Das Leben war nicht weniger oder leerer, sondern hauptsächlich anders. Das hat dazu geführt, dass ich mich gerne in Bücher zurückgezogen habe, wie man an der Liste für den Monat unschwer erkennen kann. :D
Außerdem habe ich mich entschieden die Sachbücher/Pastorenbücher und die Romane nicht mehr zu trennen. Sie gehören beide zu den schönen Dingen des letzten Monats, dann passen sie auch zusammen in einen “Because it’s awesome”-Beitrag.
Eine weitere kleine Änderung habe ich eingefügt: Sollte es von englischen Büchern eine deutsche Version eines Buches geben, habe ich sie im Titel gleich mit verlinkt, weil nicht jeder seine Bücher auf Englisch lesen möchte oder kann. Ich hoffe, dass es hilfreich ist.
Jetzt aber los mit der Liste:

Bao (2018) – Disney+

Seit ein paar Wochen haben wir Disney+ und neben den ganzen Disney-Klassikern und den Star Wars und Marvel-Medien, gibt es auch viele Pixar-Kurzfilme, die genial sind. Sie behandeln meistens sehr tiefgründige Dinge in einer goldigen Verpackung. Bao lohnt sich da auf jeden Fall.


Float (2019) – Disney+

Float ist ein weiterer Pixar-Kurzfilm. In beiden gibt es übrigens keinen (oder zumindest fast keinen) Dialog, man versteht sie auf jeden Fall auch so.


Logan (2017) – Netflix

Ein Superhelden-Film übers Altern? Über Schwäche? Übers Sterben (nicht heroisch)? Logan schafft das auf beeindruckende Weise. Natürlich wirkt der Film mehr, wenn man wenigstens ein paar der X-Men-Filme gesehen hat.


Gott in Game of Thrones von Thorsten Dietz

Wir haben Game of Thrones sehr gerne geschaut und schätzen Thorsten Dietz sehr. Sein Buch über Gott und Religionen in Game of Thrones zu lesen war damit natürlich selbstverständlich. Das Schlagen der Brücken zwischen den Religionsgemeinschaften in GoT und der realen Welt fand ich unglaublich spannend und manchmal auch für uns Christen entlarvend. Man kann aus GoT als Gläubige*r lernen, wie man es besser nicht macht.
Thorsten schreibt persönlich und aus seiner Sicht als Christ, aber man muss kein Christ sein, um diesem Buch viel abgewinnen zu können.


A Memory Called Empire von Arkady Martine

Gefühlt überall wurde A Memory Called Empire gehypt, also habe ich es auch endlich gelesen und es hat sich sehr gelohnt. Sci-Fi mit Spannung, Humor und verschiedenen Figuren, die uns so ähnlich und doch so fremd sind. Die Welt ist unglaublich gut ausgestaltet und ich freue mich auf die nächsten Bände darin.


Old Man’s War 1-3 / Krieg der Klone 1-3 von John Scalzi

Nachdem gefühlt alle Sci-Fi-Fans diese Reihe schon gelesen haben, habe ich mir die erste Trilogie (es gibt noch drei weitere Bücher) auch mal gegönnt. Die Menschheit ist weit von der Erde weggereist und dabei auf viele gefährliche Alien-Rassen gestoßen. Um die dort nötigen Kriege zu führen rekrutieren sie ihre Soldat*innen weiterhin von der Erde. Und zwar nur Personen, die mindestens 75 Jahre alt sind. Du wirst nicht glauben, was dann geschieht…
Wirst du auch nicht, aber du lernst sehr sympathische Charaktere und eine spannende Story kennen. Und unterhaltsam sind die Bücher auch noch.


Planetside & Spaceside von Michael Mammay

Irgendwie war bei meinen Lektüren Sci-Fi angesagt. Ich lese tendenziell lieber Fantasy, aber diesen Monat nicht. Auch diese zwei Bücher waren richtig gut. Es geht um Intrigen, Menschen, die an Orten sind, an denen sie vielleicht nicht sein sollten und wie man mit katastrophalen Entscheidungen lebt, die man einmal getroffen hat. Wie bei vielen anderen guten Büchern auch, gab es immer wieder Punkte um über das eigene Leben nachzudenken (aber nicht so oft, keine Angst ;) ).