Eine Jugendliche aus unserer Gemeinde hat einen Podcast, in dem sie jede Woche Bücher rezensiert, die sie gelesen hat. Und einmal im Monat macht sie einen „Lesemonat“, in dem sie (meistens mit anderen) erzählt, was sie so gelesen hat, was ihr Highlight und Lowlight war, welche Bücher sie gekauft/ausgeliehen/geschenkt bekommen hat, usw.
Ich dachte, ich klaue mir die Idee einfach mal, nur in etwas abgewandelter Form: Ich nenne nicht nur Bücher, sondern auch Musik, YouTube-Videos, Serien, Filme oder was auch immer ich in dem Monat spannend fand. Und ich nenne eben nur die, die ich wirklich gut fand. Gemeckert wird im Internet schon genug, da muss ich wirklich nichts mehr hinzufügen, denke ich.
Außerdem erwähne ich keine Bücher, die ich gekauft habe, weil ich bei mir selbst gemerkt habe, dass mein Hirn solche Dinge irgendwie als „Empfehlung von…“ abspeichert und ich das ungern bei anderen auslösen will.
Die Sortierung ist dabei meistens chronologisch, was es mir am einfachsten macht.
Bücher
„Das Sternenkind: und andere Märchen“ von Oscar Wilde, Übersetzung: Hans-Christian Oeser (64 Seiten)
Das Wort „Happy End“ scheint Oscar Wilde nicht wirklich zu kennen (was bei seinem Leben leider nicht verwunderlich ist), was die Märchen aber nicht weniger schön macht. Vielleicht sogar im Gegenteil?
„Vielleicht schon morgen“ von Dorothee Sölle (160 Seiten)
Wunderbare Gedichte-/Gebetssammlung einer Theologin, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte.
„Judenhass“ von Michel Friedman (117 Seiten)
Sehr scharf, sehr hart, aber leider berechtigt.
„Faust: Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe (204 Seiten)
In der Schule habe ich mich darum gedrückt, jetzt habe ich es endlich nachgeholt. Wahnsinn, was Goethe da geschaffen hat und wie viel bis heute davon zitiert/rezipiert wird.
„The Truth Will Set You Free, But First It Will Piss You Off!“ von Gloria Steinem, Illustrationen: Samantha Dion Baker (192 Seiten)
Zitatesammlung der Feministin Gloria Steinem, die von interessanten Essays unterbrochen wird und wunderbar schön von Dion Baker in Szene gesetzt.
„Ungleich vereint“ von Steffen Mau (168 Seiten)
Super wichtiges Buch, das zeigt, dass die Sache mit „dem Osten“ nicht so einfach ist, wie wir es uns oft machen, aber vielleicht auch nicht so kompliziert, wie wir manchmal tun. In einem gut zu lesenden Ton geschrieben und echt empfehlenswert.
„Wir werden alle verwandelt werden“ von Marco Michalzik (96 Seiten)
Ich glaube, ich mag Michalzik lieber, wenn er seine Texte spricht, als wenn ich sie lese. Das macht sie aber nicht weniger aussagekräftig und tief.
„Steal Like an Artist: 10 Things Nobody Told You About Being Creative“ von Austin Kleon (160 Seiten)
Bin gerade mitten in einer Austin Kleon-Phase (Danke, Maria Herrmann!). Der Typ ist einfach mega inspirierend. Klare Empfehlung für alle. Und ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil seiner Kreativitäts-Trilogie, den ich noch nicht gelesen habe.
Film
Hans Zimmer: Hollywood Rebel
Ich liebe die Filmmusik von Hans Zimmer. In dieser Dokumentation wird ein bisschen auf sein Leben und Wirken zurückgeschaut. Sehr spannend und inspirierend.
Serie
High Potential (Disney+)
Eine klassische „Cop-not-a-Cop-Serie“ mit einer hochbegabten, semi-alleinerziehenden Reinigungskraft und einem Polizisten. Jede Woche ein neuer Fall, jede Woche amüsantes Chaos (aber nicht zu viel) und jede Woche Charakter-Entwicklung. Ich hatte Spaß.