Im Januar hatte ich zum Teil noch frei und war zum Teil krank. Umso länger kann heute meine Liste hier sein, also nichts wie los:
Silver Amulett
Schon seit der SPIEL 2019 in Essen haben wir dieses Spiel (die goldigen Figuren haben und zum Stand hingezogen und das Spielprinzip dann überzeugt), aber in den letzten Wochen spielen wir es wieder sehr oft. Außerdem ist es seit Herbst endlich auf Deutsch erhältlich. Im Moment ist es unser Mittagspausen-Spiel, da es zu zweit nur ca. 15 Minuten braucht (keine Ahnung, wie die auf die 45 Minuten kommen, die auf der Packung stehen).
Es besteht aus Glück, Taktik, Bluffen und auch mal was Riskieren. Und wenn man verliert? Nicht so schlimm, die nächste Runde kann man gleich anhängen.
Star Trek Discovery – Season 3 (Netflix)
Was kann ich dazu noch sagen? Es ist die dritte Staffel einer Serie, bei der mir die ersten zwei schon sehr gefallen haben. Ich mag die Hauptfiguren, ich mag, wie die Serie aussieht und ich habe viel Spaß beim Schauen. Die Crew jetzt weit in die Zukunft zu katapultieren ist für die Story sehr gut und ich bin super gespannt, wie es weiter geht.
Und so ganz nebenbei freue ich mich auf die Spin-Off-Serien, die hieraus entstanden sind, die werden sicher gut.
Brooklyn Nine-Nine (Netflix)
Eigentlich bin ich kein großer Fan von Comedy-Serien. Aber wenn das Leben insgesamt nicht ganz so lustig ist und die Serie dann auch noch so intelligent ist, gute Charaktere hat, weiß wo sie mit Witzen zu weit geht und im Normalfall nicht zu sehr ins Blödeln verfällt, dann kann ich schon mal schwach werden. Dass in meinem Freundeskreis einige Brooklyn Nine-Nine-Liebhaber:innen sind, hilft sicher der ganzen Sache auch.
Und die Halloween-Folgen. Und die Running-Gags. Und … Schaut einfach selbst, die Folgen sind ja nicht so lange.
Miss Americana (2020) auf Netflix
Lebensbilder finde ich ja grundsätzlich spannend und über Taylor Swift wusste ich so gut wie nichts, außer dass man sie entweder total doof findet oder sie liebt. Mir hat diese Dokumentation meine eigenen Vorurteile vorgehalten und mir eine Frau gezeigt, die nicht nur sauviel auf dem Kasten hat, sondern eben auch deutlich mehr Facetten besitzt, als ich es in meiner Ignoranz bereit war zu sehen. Wenn man vorher kein Taylor Swift-Fan war, wird man es dadurch nicht, aber ich habe deutlich mehr Respekt vor ihrem bisherigen Lebenswerk und bin dankbar für die guten Dinge, die sie in diese Welt bringt.
Soul (2020) auf Disney+
Ein Mann steht endlich davor, das Ziel seines Lebens zu erreichen und stirbt. Weil er aber wirklich, wirklich, wirklich das Ziel erreichen will, setzt er in der Zwischenwelt zwischen dem Leben und dem was danach kommt alles daran, wieder zurück auf die Erde kommen zu können. Und als er es schafft, ist es nicht ganz so, wie er es gedacht hätte.
Sehr schöner Film über das Leben, den Sinn von allem, Freundschaft und Musik. Super Humor, guter Tiefgang und genialer Soundtrack.
Pixar hat mal wieder voll geliefert.
“Ikenga” von Nnedi Okorafor
Nnedi Okorafor hat mit ihrer Binti-Trilogie schon eine unglaublich schöne und spannende Sci-Fi-Welt entworfen, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich über „Ikenga“ gestolpert bin, einem Buch, das sie zwar eher für Jugendliche geschrieben hat, aber das schadet ja nicht.
Ikenga ist die Geschichte eines Jungen in Nigeria, dessen Vater in seiner Funktion als Polizeichef der Stadt umgebracht wird. Er schwört auf Rache, kann sie aber nicht so richtig umsetzen. Da bekommt er eine Art Totem, ein Ikenga, das ihm Superkräfte gibt und ihm möglicherweise helfen kann, seinen Vater zu rächen. Dazu muss er aber auch die Spider-Man-Frage klären: Wie gehe ich mit der großen Verantwortung um, die aus meiner großen Kraft folgt?
Okorafor hat die Story so gut und spannend geschrieben mit etlichen Twists, sodass ich bis kurz vor dem Ende nicht wusste, wie es wirklich ausgehen wird. Eine super Kombination aus Superhelden-Geschichte und Krimi.
“The Order of the Pure Moon reflected in Water” von Zen Cho
Mein Jahresziel im Bezug auf Bücher ist ja auch von verschiedenen Kontinenten zu lesen. Auf meiner Suche bin ich dabei über diese wunderschöne Geschichte einer Gruppe von „Räubern“ gestolpert, die einen Auftrag erledigen und dabei von einer Nonne begleitet werden, die sich ihnen aufgezwungen hat.
Ich mochte die Charaktere, den Hauch von Fantasy, die mir so fremde Welt und die Sprache von Zen Cho. Ich werde von ihr wahrscheinlich noch mehr lesen.
“Mira’s last Dance” (Penric & Desdemona #6) von Lois McMaster Bujold
Die anderen Novellen in der „Penric and Desdemona“-Reihe hatte ich ja schon einmal erwähnt. Lois McMaster Bujold hat da einfach zwei geniale Charaktere geschaffen, die witzige und spannende Geschichten miteinander erleben. Das Magie-System ist auch sehr interessant und obwohl das schon die sechste Novelle ist, fühlt sich alles noch neu und kreativ an. Gleichzeitig bin ich froh, dass ich noch ein paar in der Reihe vor mir habe, das wäre ja sonst echt traurig.
Am besten sollte man aber mit der ersten Novelle „Penric’s Demon“ anfangen, sonst versteht man vieles nicht.
“Fire by Night” von Melissa Florer-Bixler
Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir gerne einen Bogen um das Alte Testament (aka. dem hebräischen Teil der Bibel) machen. Es wird wenig über Texte daraus gepredigt oder in Kleingruppen diskutiert. Das ist schade, weil es uns so viel über Gott und seine Beziehung zu den Menschen zeigt.
Daher finde ich es klasse, dass Melissa Florer-Bixler sich dem Thema angenommen hat. In den einzelnen Kapitel von „Fire by Night“, die quasi wie Predigten sind, widmet sie sich verschiedenen Aspekten des Alten Testaments und was sie über Gott und die Menschen aussagen. Dabei zieht sie Parallelen, die ich bisher noch nicht entdeckt hatte und bezieht sich sehr häufig auch auf jüdische Quellen (was für das Verständnis des AT sehr hilfreich ist).
Es ist sehr schade, dass diese „Predigtreihe“ für mich jetzt vorbei ist, aber ich bin auch inspiriert, wieder selbst mehr im AT zu wühlen und Gott auf andere, verblüffende Art zu entdecken.
“The Hundred Thousand Kingdoms” von N.K. Jemisin
Von N.K. Jemisin habe ich ja schon die „Broken Earth“-Trilogie sehr geliebt, da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auch in die „Inheritance“-Trilogie reinlese und ich wurde nicht enttäuscht.
„The Hundred Thousand Kingdoms“ ist eine Geschichte über Götter und Menschen. Über Magie, die einen hohen Preis hat, über Kontrolle, das Erwachsenwerden und Selbstbestimmung. Zwischendrin werden in einer guten Weise Sexismus, Rassismus und Klassismus thematisiert, was einen dann auch über das eigene Leben ins Nachdenken bringt.
Es schadet auch nicht, dass ich das Buch sprachlich sehr schön, die Charaktere interessant und die Story sehr spannend fand.
Einziger Wermutstropfen: In Buch 2 wird es andere Hauptfiguren geben (die teilweise als Nebenfiguren in Buch 1 waren). Davon bin ich persönlich immer kein so großer Fan, aber bei Jemisin habe ich trotzdem große Hoffnung, dass es gut wird.