Gesellschaftsspiele aus der Ferne

In den letzten Tagen kamen immer wieder Fragen auf, ob man nicht mit Freund*innen auch Gesellschaftsspiele aus der Ferne (per Skype, Zoom, …) spielen könnte. Wir selbst haben schon ein paar Varianten ausprobiert und ich dachte, ich lasse euch mal an meinen Erfahrungen teilhaben.
Dazu habe ich die Spiele in zwei Kategorien gepackt: Zuerst die Spiele, die man einfach direkt über Videochat spielen kann, wenn eine Person das Spiel besitzt (das sollte aus rechtlichen Gründen immer der Fall sein!). Und dann folgen die Spiele, die man mit etwas Arbeit über Plattformen wie z.B. Roll20 spielen kann.
Erst einmal also zum direkten Loslegen bei einem gemütlichen Abend mit Freund*innen:

Just One

Wir spielen Just One im Moment bei so gut wie jedem Spieleabend, wenn wir uns treffen. Warum also nicht, wenn wir uns nicht persönlich begegnen. Jede Person benötigt einen Stift und ein Blatt und schon kann es losgehen. Die Person, die dran ist, muss sich eben die Augen zwischendurch zuhalten (wenn die Karte in die Kamera gehalten wird und wenn die Lösungsworte verglichen werden), aber sonst funktioniert das Spiel wie sonst auch. Perfekt also. Und es macht jede Menge Spaß!

Codenames

Davon gibt es zum einen die offizielle Variante und eine inoffizielle Variante. Leider zickt bei uns die offizielle Version öfter rum, auch wenn sie schöner ist und die Originalgrafiken verwendet. Am besten probiert ihr aus, was für euch funktioniert.

Dominion

Bei Dominion gibt es auch eine offizielle Online-Variante, bei der zwar jede Person einen Account anlegen muss, allerdings kann man das Grundspiel dann kostenlos spielen. Parallel kann man sich ja über Skype, Zoom & Co. unterhalten.

Montagsmaler

Auf der Website scribble.io kann von einer Person ein Spiel erstellt und die anderen dazu eingeladen werden. Wenn man möchte, kann man sogar eigene Worte verwenden (wir haben z.B. ein besonderes Spiel mit Weihnachtsworten gemacht).

Activity

Auch hier kann man viel dadurch lösen, dass die betreffenden Personen die Augen schließen, wenn die Karte in die Kamera gehalten wird (wer betrügen will, kann das sonst ja auch, aber dann macht es eh keinen Spaß). Sicher kann man auch die Karten abfotografieren und verschicken (dann ist die Qualität auf jeden Fall besser), aber dann kann die verschickende Person nie mitspielen, was wir irgendwie doof fanden.
Einzige Sonderbedingung: Ihr bräuchtet eine Möglichkeit, wie ihr sehen könnt, was die andere Person zeichnet. Zoom hat dafür eine Art Whiteboard, aber es gibt sicher auch andere Möglichkeiten. Zur Not einfach immer wieder den Zwischenstand in die Kamera halten.

Tabu

Wenn Activity geht, dann geht Tabu schon lange. Wir haben allerdings das Spielbrett weggelassen, dann macht es mehr Spaß (uns zumindest). Auch hier müssen wieder Augen geschlossen werden (die Personen, die raten), aber irgendwie macht das das ganze Spiel sogar noch witziger.

Wer bin ich?

Wir haben einfach “Wer bin ich?” anders herum gespielt. Eine Person denkt sich aus, wer sie ist und die anderen müssen über Fragen die Lösung herausfinden. Man kann natürlich Punkte vergeben oder so, aber wir haben einfach im Kreis geraten und als ein Team gespielt.

Black Stories (egal welche Edition)

Hier funktioniert es schwer mit dem “in die Kamera halten”. Entweder haben die verschiedenen Mitspieler*innen also ihre eigenen Editionen oder es wird immer die selbe Person gefragt. Das muss aber dann nicht weniger unterhaltsam sein. ;)

Stadt-Land-Fluss

Der Klassiker geht natürlich auch super über Video-Chat. Dann muss man seinen Zettel auch nicht abdecken, weil das Gegenüber sowieso nicht reinschauen kann.

Schiffe versenken

Hier gilt das Gleiche wie bei Stadt-Land-Fluss. Und ein kariertes Papier wird sich ja irgendwo finden lassen.


Jetzt zu den Spielen über Roll20. Dazu benötigt jede Person dort einen eigenen Account, der sich aber schnell erstellen lässt. Dann muss sich ein Mitglied der Spielegruppe die Arbeit machen und Spielbretter abfotografieren und Spielfiguren digital erstellen (Foto, Google oder wie auch immer). Das müsste dann ungefähr so aussehen, wie im Beispiel oben (wer eine genauere Anleitung möchte, meldet sich einfach bei mir). Jetzt müssen nur noch alle in das Spiel “eingeladen” werden und schon kann es losgehen!
Da das Ganze wahrscheinlich rechtlich etwas grau ist, finde ich es hier umso wichtiger, dass eine Person das Spiel wirklich besitzt!

Concept

Hier werden auch wieder die Karten in die Kamera gehalten, während alle anderen die Augen zumachen. Danach können einfach die betreffenden Steine auf dem Spielfeld hin und her verschoben werden und alle anderen raten.
Damit ihr einen besseren Überblick über die Kategorien habt, empfehle ich jeder Person das Herunterladen des “Helpsheets“. Oder ihr schickt davon ein Foto rum.


Das waren erst einmal alle Spiele, wobei ich in den nächsten Tagen sicher noch welche hinzufüge. Welche Kategorie ich noch gar nicht angetastet habe sind Spieleapps, usw. die natürlich auch gehen.

Auf jeden Fall wünsche ich allen, die es ausprobieren viel Spaß! Und ich freue mich, wenn ihr mir eure Ideen zur Ergänzung schickt!