Der Juni war warm. Konzentriertes Lesen war damit für mich kaum möglich. Aber gute Dinge auf dem Laptop schauen, das ging auch bei diesen Temperaturen. ;)
Wahrscheinlich die beste und auch beklemmendste Serie, die ich in meinem Leben gesehen habe. In nur wenigen Folgen werden die Ereignisse von 1986 dargestellt ohne dabei zu sehr in irgendeine Richtung zu übertreiben oder zu sehr eine Show daraus zu machen.
Es ist krass zu sehen, zu was Menschen fähig sind, sowohl zum Guten, wie auch zum Bösen. Und es ist ernüchternd zu sehen, dass es ein paar Menschen gibt, die sich (teilweise bewusst) dafür geopfert haben, damit wir leben können und deren Namen niemand von uns kennt.
Natürlich wird manches etwas anders dargestellt, damit es sich besser in einer Serie erzählen lässt. Aber, was ich danach so gelesen habe, scheinen diese ca. 6 Stunden sehr nah an dem zu sein, was damals passiert ist.
Der dystopische Charakter von Westworld wird in der zweiten Staffel noch verstärkt. Ich fand sie etwas schwächer als der erste Durchgang, aber auch mit guten Twists und sehr guten Fragen an uns Menschen und unsere ethischen Überlegungen.
Ein Freund meinte “um die Serie zu verstehen darf man zwischendurch nicht aufs Handy schauen” und er hat recht. Man muss aufmerksam mitverfolgen und am besten zwischen den Folgen etwas Pause machen und sich mit jemand darüber austauschen.
Dann ist Westworld aber auch eine richtig gute Serie, die sich echt lohnt.
Das “Graphic Novel” von Antony Johnston mit dem Namen “The Coldest City” hatte ich schon vor längerer Zeit gelesen. Jetzt wurde es Zeit, dass ich auch endlich die Film-Version von dieser spannenden Kalte-Krieg-Spionage-Thriller-Geschichte anschaue.
Der Film ist voller Action, ein bisschen Spannung und für Menschen, die den Fall der Mauer mitbekommen haben sicher auch voller Nostalgie (oder Stellen zum Aufregen, weil etwas falsch dargestellt wurde). Es macht Spaß Charlize Theron und James McAvoy zuzuschauen und sich darüber zu amüsieren, wie ihr “Deutsch” klingt (die Story spielt in Berlin).
An das Buch kommt der Film leider nicht heran, aber das habe ich auch nicht erwartet. Schön war, dass sie den Twist im Vergleich zum Buch verändert haben, ich also auch überrascht wurde. :)
My Next Guest Needs No Introduction – Season 2 (auf Netflix)
Schon die erste Staffel von Lettermans neuem Interview-Format hat mir sehr gefallen und das war in der Zweiten nicht anders. Die Gäste (z.B. Ellen, Melinda Gates, Lewis Hamilton, …) sind interessant (bis auf Kanye West, da habe ich abgebrochen), haben viel zu sagen und können an der einen oder anderen Stelle tolle Vorbilder sein.
Es hilft auch, dass Letterman nicht einfach nur mit seinen Gästen auf der Bühne sitzt, sondern sie auch zu Hause oder bei der Arbeit besucht und Aufnahmen davon immer wieder zwischendrin mit eingebaut werden. Im Prinzip ist die Show wie das Lesen von lauter Mini-Biografien mit einer Prise Humor. Wer das mag, der wird das hier genießen.
The ABC-Murders von Agatha Christie
Ich war bei Freunden zu Besuch und auf dem Wohnzimmertisch lag ein Agatha Christie-Roman. Im Gespräch danach musste ich zugeben, dass ich noch nie ein Buch von ihr gelesen hatte, obwohl ich das schon lange vor hatte. Ich wusste einfach nicht, wo ich anfangen soll. Die Empfehlung kam prompt: Am besten die Bücher mit dem Ermittler Poirot und davon am besten die ABC Murders. Also habe ich mir das Buch ausgeliehen und direkt auf der Bahnfahrt nach Hause angefangen zu lesen und abends im Bett fertig gelesen.
Mehr muss ich dazu nicht sagen, oder? Spannend, witzig, ein bisschen wie Sherlock Holmes, nur “in neuer” und mit keiner zu komplizierten Geschichte. Es wird wohl nicht das letzte Buch von Frau Christie gewesen sein, das ich lese.
Bei besagten Freunden haben wir dann, weil wir eh gerade darüber gesprochen haben abends die neue Verfilmung von “Mord im Orient-Express” geschaut. Sie ist nicht höchste Kino-Qualität, macht aber Spaß, ist schön rätselhaft und hat eine Menge von richtig guten Schauspieler*innen. Wer mal eine gute Abendunterhaltung sucht wird hier fündig.