Because it’s awesome – Dezember 2020

Da ich in den letzten Monaten so viel gelesen habe, fange ich heute mal mit dem letzten Monat des Jahres mit den Dingen an, die ich gesehen habe. Keine Angst, Bücher kommen trotzdem noch. Viel Spaß!


Klaus (2019)

Ein wirklich schöner Weihnachtsfilm über “den wirklichen Ursprung” der Weihnachtsmann-Tradition. Witzig, rührend, gruselig und einfach herzerwärmend ist Klaus genau das, was ich diese Weihnachtssaison gebraucht habe.


The Mandalorian – Season 2 (Disney+)

Nachdem bisher die vordersten Plätze meines internen Star Wars-Rankings von animierten Serien dominiert wurde, hat “The Mandalorian” schon in der ersten Season die Spitze erklommen und sie mit der zweiten voll verteidigt. Die beiden Hauptverantwortlichen, Dave Filoni und Jon Favreau gehen einfach brillant mit der Welt um, in der sie hier “spielen” dürfen. Es ist witzig, spannend, actiongeladen und hat einfach super sympathische Charaktere, sowie einen tollen Soundtrack. Ich bin schon super gespannt auf die nächste Season und auf die Spin-Off-Serie “Ahsoka”!


“The Space Between Worlds” von Micaiah Johnson

Es gibt lauter parallele Universen. Die, die uns am nächsten sind, können wir sogar bereisen. Aber nur, wenn wir auf der Erde in unserem Zieluniversum bereits gestorben sind.
Klingt abgefahren, ist es auch. Ein super spannender Sci-Fi-Roman über Klassismus, Rassismus und die Frage wohin wir eigentlich gehören.
Dazwischen auch eine gute Prise Humor. Die ist für mich ja immer wichtig.
Absolute Empfehlung also.


“Frauen, die ihre Stimme erheben – Roar!” von Cecelia Ahern

Cecelia Ahern kennt man (wenn man sie kennt) eher von „P.S. Ich liebe dich!“, was mich ehrlich gesagt nicht unbedingt zu ihren Büchern zieht.
„Roar!“ ist aber ein richtig schönes, fantasievolles Buch voller Kurzgeschichten über das Leben verschiedenster Frauen in verschiedensten Lebenssituationen. Ahern findet klasse Bilder über das Altern, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Leben als Familie oder eben ohne eine solche und vieles mehr.
Man sollte die 30 Geschichten am besten einzeln auf sich wirken lassen, dann haben sie den besten Nachhall.


“Last Stand in Lychford” (Lychford #5) von Paul Cornell

Die letzte Novella in der Lychford-Serie von Paul Cornell.
Wie die ersten vier Geschichten war sie wieder unterhaltsam, spannend und mit einer überraschend guten Darstellung der Pfarrerin.
Wer Fantasy mag, oder sogar Urban Fantasy (spielt in unserer heutigen Welt, aber halt mit Magie, usw.), sollte auf jeden Fall mal reinschauen.


“Thrawn” (Thrawn #1) von Timothy Zahn

Eigentlich mag ich Geschichten über, bzw. aus der Sicht von „Bösewichten“ nicht, aber nachdem ich so viel über die Thrawn-Bücher von Timothy-Zahn gehört habe und Thrawn als Charakter in Rebels so faszinierend war, habe ich es doch mal gewagt. – Sagen wir mal so: Band 2 habe ich direkt danach angefangen.
Thrawn ist sehr vielschichtig, wenn auch nicht unbedingt super sympathisch. Seine Brillanz ist unglaublich und wahrscheinlich gehört er zu den cleversten Figuren in der Welt von Star Wars.
Der einzige Haken: Jetzt habe ich Lust, Rebels nochmal zu sehen. Und wenn ich das mache, bekomme ich sicher Lust, Clone Wars nochmal zu sehen. Und wenn ich das mache, Lust auf die Prequels… Ich lese also erstmal im zweiten Band weiter.


“Goodnight-Stories for Rebel Girls” von Elena Favilli

Eine Sammlung von 100 Kurzbiographien (jede mit einem wunderbaren Portrait versehen) von außergewöhnlichen Frauen, die unsere Welt geprägt haben. Egal ob Kriegerin, Pazifistin, Wissenschaftlerin, Sportlerin, Königin, Piratin oder wer auch immer, diese Frauen haben uns eine Menge zu lehren.
Über Wochen haben Bine und ich uns diese Erzählungen tatsächlich vor dem Einschlafen vorgelesen, so inspirierend fanden wir diese Lebensgeschichten.
Eine klare Empfehlung für alle Menschen (ja, nicht nur Mädchen), die sich mal bewusst machen wollen, wie viele (scheinbar unsichtbaren) Frauen den Lauf der Geschichte bewegt haben.

Because it’s awesome – November 2020

Der November war irgendwie schneller rum, als gedacht und hat doch vieles beinhaltet. Hier zumindest der gute Teil, der nichtessbaren Konsumgüter (oder so):


“Permission to screw up” von Kristen Hadeed

Warum müssen wir alle immer so tun, als wären unsere Wege von Erfolgen gesäumt? Warum nicht mehr davon erzählen, wo wir gestolpert, gefallen, gescheitert sind und was wir daraus gelernt haben (oder vllt. lernen werden, wenn es uns noch fünfmal passiert und der Leidensdruck hoch genug wird)?
Warum nicht dazu stehen, dass wir alle Menschen sind, die Tipps bekommen und sie ignorieren? Die mit den besten Intentionen andere Menschen enttäuschen und verletzen? Die manchmal einfach nicht aus ihrer Haut können? Die von unperfekten Umständen, Familien, Freundeskreisen und Bildungssystemen geprägt wurden?
Ich habe von Kristen Hadeed in „Permission to screw up“ nicht nur wirklich viel über Menschenführung gelernt (manches weiß ich theoretisch schon länger, aber vllt. gelingt es mir jetzt, das umzusetzen?), sondern vor allem, dass wir mehr darüber reden müssen, dass niemand von uns einen Weg ohne Hindernisse hat und wir alle mal Mist bauen.
Es gibt ganze Fail- oder Fuck-Up-Konferenzen, die sich nur darum drehen und ich glaube, dass wir davon mehr brauchen.


“Die Monochrome AG” – Adventure Games von Kosmos

Ich mag „Point & Click-Adventures“ (in denen man „Gehe zu…“, „Benutze…“ und andere Dinge anklickt, um durch das Spiel zu kommen).
Bine und ich haben jetzt quasi einen Point&Click-Thriller gespielt, aber als Brettspiel. Mit Karten, mit Rätseln, aber vor allen Dingen mit einer schön spannenden Geschichte, bei der man auch eine Menge falsch machen kann (leider ohne ständiges Speichern zwischendurch).
Phil Walker-Harding und Matthew Dunstan haben mit „Die Monochrome AG“ eine Art Mission Impossible der Brettspiele geschaffen, was mich echt fasziniert hat. Für die drei Kapitel sollte man insgesamt zwar 4-5 Stunden einplanen, aber es kommen ja sicher noch trübe Herbst-/Wintertage. Und die App sorgt auch für die richtige Stimmung (mit super Lesungen der Texte).
Wir hatten einige super spannende Szenen, bei denen der Puls gestiegen ist, aber auch einige Stellen, an denen wir echt kniffeln mussten, um die richtige Kombination von Gegenständen herauszufinden.
Der Kauf eines der anderen Adventure Games-Titel ist schon geplant, was eigentlich alles über unser Fazit zu diesem Spiel aussagt.


“Dear…” auf AppleTV+

Stars bekommen sicher viel Fanpost. Hier wurden ein paar sehr beeindruckende Menschen herausgesucht und ihnen einzelne Briefe zu Lesen zu geben, die an sie gerichtet wurden. Für die einzelnen Folgen sollte man sich Taschentücher einpacken, denn nicht nur die Geschichten der “Stars” sind besonders, sondern auch der schreibenden Menschen.


“Pencric & Desdemona”-Reihe von Lois McMaster Bujold

Eine tolle kleine Fantasy-Reihe. Die Bücher sind kurz und kurzweilig, spannend und witzig und das Zusammenspiel der zwei Hauptfiguren (ein junger Mann und das uralte Geistwesen, das in ihm lebt) super.
Ich mochte schon andere Bücher von Lois McMaster Bujold und „Penric & Desdemona“ sind auch wieder super. Vielleicht lese ich auch noch die Romane, die in der gleichen Welt spielen und eigentlich die “Hauptwerke” sind.


United4Rescue schickt ein zweites Schiff

Wenn man schon nicht der Meinung ist, dass Menschenleben im Mittelmeer erhalten werden soll, so muss man mindestens zugeben, dass der schwäbische Teil der Werbekampagne (kleine Auswahl bei Birgit Mattausch auf Instagram) für das zweite Schiff von United4Rescue unglaublich gut ist.


Onward (2020)

Zwei Brüder machen sich auf eine Reise, um ihren Vater zu suchen und finden dabei sich selbst. Klingt platt, ist aber jede Menge Spaß und Abenteuer, Fantasy und im positiven Sinne Tränentreibend.
Ich mag Pixar-Filme ja sowieso und Onward ist da keine Ausnahme.

Because it’s awesome – Oktober 2020

Im Oktober habe ich so viel gelesen, wie schon lange nicht mehr. Irgendwie hat mich ein Buch zum nächsten motiviert, also habe ich weiter gelesen. Im November wird es wahrscheinlich wieder etwas ruhiger, aber man muss eine Welle ja reiten, wenn sie da ist. Oder so ähnlich…
Aber es sind nicht nur Bücher im Rückblick, ihr müsst nur etwas länger scrollen, um zu den anderen Dingen zu kommen. ;)


“A Wrinkle in Time” (“Das Zeiträtsel”) von Madeleine L’Engle

„Wrinkle in Time“ ist eine fantasievolle Geschichte (nicht nur) für Kinder. Vielleicht könnte man es als „Narnia, nur als Sci-Fi und nicht Fantasy“ beschreiben. Vielleicht aber auch nicht. Es geht um ein Mädchen, um Verantwortung, um das Gute im Menschen und vieles mehr. Dazwischen sind Wesen wie Engel (oder waren es doch eher Einhörner?) und viele Bibelzitate (die sich aber nicht aufdrängen und an den meisten Stellen nicht als solche gekennzeichnet sind). Eine schöne Lektüre für ein Wochenende voller trübem Himmel.


“And then there were none” (“Und dann gabs keines mehr”) von Agatha Christie

10 Menschen. 1 Haus auf einer Insel. Jede Person stirbt. Eine von ihnen hat alle anderen umgebracht. Wie das geht? Ich musste auch warten, bis zur Auflösung. Agatha Christie war einfach cleverer als ich. Aber es war ein großartiges und spannendes Erlebnis mit diesen 10 Personen, die immer weniger wurden. Wer Krimis/Thriller mag: Klare Empfehlung.


“Born a Crime” (“Farbenblind”) von Trevor Noah

Was macht perfektionisierter Rassismus, wie die Apartheid mit den Menschen? Warum war Hitler ein akzeptabler Name für Kinder in Süd Afrika? Und warum wusste ich von so vielen Dingen aus dem deutschen Geschichtsunterricht nichts?
Trevor Noah hat mich sehr herausgefordert, manchmal überfordert, aber durch seine unterhaltsame Schreibweise immer wieder weiter zur nächsten Begebenheit aus seinem Leben getragen. Ich kann diese Teil-Autobiographie nur empfehlen.


“Braving the Wilderness” (“Entdecke deine innere Stärke”) von Brené Brown

Wie gelingt es mehr, zu mir selbst zu finden und zu stehen? Was hält mich davon ab, mich auch verletzlich zu zeigen? Was versuche ich da nach außen eigentlich darzustellen? Für wen mache ich das eigentlich? Und wem helfe ich dadurch wirklich?
Brené Brown hat eine super anschauliche und humorvolle Art um ihre Weisheiten weiter zu geben, zu motivieren, herauszufordern und einen in den Arm zu nehmen.
Ihr Aufruf zu mehr Menschlichkeit ist so wichtig in der heutigen Zeit. Mehr Akzeptanz und Liebe gegenüber sich selbst. Mehr Akzeptanz und Liebe gegenüber anderen. Und mehr Offenheit für die Graustufen, anstatt alles in schwarz und weiß, links und rechts, … einteilen zu müssen.


“Everything Is Spiritual” von Rob Bell

Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Wie finden wir unseren Platz? Und was machen wir, wenn andere das nicht so gut finden, wie wir? Welche Verantwortung haben Pastoren wirklich? Und wieso ist die Befruchtung einer Eizelle eine der schönsten Heldengeschichten überhaupt?
Rob Bell hat bei mir in „Everything Is Spiritual“ viele Fragen aufgeworfen und wenige davon beantwortet. Er hat mich inspiriert, Gedankenwelten auf den Kopf gestellt und zum Lachen gebracht. Im Prinzip erzählt er nur seine Lebensgeschichte. Aber eigentlich erzählt er auch die Geschichte der ganzen Menschheit und ihrem Zusammenspiel mit Gott.


“Ready to Rise” von Jo Saxton

Jo Saxton war im New Activist Podcast zu Gast und hat mich dort sehr beeindruckt. Also habe ich mir ihr neues Buch geholt, in dem sie aus weiblicher Sicht erklärt, was dazu gehört, wenn man leiten möchte und warum man (bzw. besser „frau“) leiten sollte. Das Buch ist spezifisch für Frauen geschrieben, aber ich habe mir auch viel davon mitgenommen. Ich kann es allen weiblichen Führungskräften nur wärmstens empfehlen, vor allem denen, die mir ihrer Position kämpfen.
Sie nimmt dabei auch immer wieder in einer guten und tiefgehenden Weise auf die Bibel Bezug und zeigt, was dort schon angelegt ist.
Für alle Männer sind solche Bücher natürlich auch Pflichtlektüre, damit wir sehen, dass man auch von Frauen unglaublich viel darüber lernen kann, wie man leitet (Wer hätte es gedacht?!?…) und wie wir Frauen besser darin unterstützen können, die Gaben einzusetzen, die Gott ihnen mitgegeben hat.


“Gegen den Hass” von Carolin Emcke

Was muss passieren, damit Menschen fähig werden, Unmenschliches zu tun? eine mögliche Antwort bietet Carolin Emcke in „Gegen den Hass“.
Ich fand es besonders herausfordernd in den einzelnen Kapitel zu entdecken, wo ich andere Menschen „dehumanisiere“, sie in irgendwelche Gruppen zusammenstecke (ob die Zuschreibung passt oder nicht) und mir dann schön meine Feindbilder aufbaue.
Die Art, wie Frau Emcke das Phänomen „Hass“ analysiert und treffgenau beschreibt tut weh, zeigt den Balken im eigenen Auge (verleitet natürlich auch zum Sehen des Splitter beim Gegenüber) und gehört mit zu den stärksten Dingen, die ich dieses Jahr gelesen habe. Ganz klare Empfehlung!


“The Choice” (“In der Hölle tanzen”) von Edith Eger

Eine junge Frau wird mit ihrer Familie von Nazis verschleppt und nach Auschwitz gebracht. Sie überlebt diese (und noch andere) Hölle auf Erden, aber was danach? Die Art, wie Edith Eger sich selbst hinterfragt, ihr eigenes Verhalten (und das ihrer Peiniger/Gegner) kritisch hinterfragt und nach Motiven sucht hat mich schwer beeindruckt und selbst hinterfragt.
Sie schreibt über ihr Leben, aber eben auch aus Sicher einer Psychologin, die gelernt hat, in einer anderen Weise das Leben zu betrachten.
Sie ist nicht nur unglaublich beeindruckend und zeigt diesen Teil unserer Geschichte aus der Perspektive einer Insassin (was ich persönlich leider noch viel zu selten gelesen/gehört habe), statt der Täter, sondern lehrt mich aus ihrer Lage, bei der ich nicht im entferntesten anknüpfen könnte noch Dinge für mein eigenes Leben.
Ich habe das Buch mehr oder weniger am Stück weggelesen, so spannend war es.


“The End of Everything (Astrophysically Speaking)” von Katie Mack

Wenn man Astrophysiker weiter rechnen lässt, wie geht dann laut ihrer Aussage irgendwann einmal das ganze Universum unter? Super spannende Frage, auf die Katie Mac folgende Antwort gibt: Das kann man so, so, so, oder so sehen. Oder auch ganz anders.
Ich liebe es, mich mit unserem Universum zu beschäftigen und Katie Mac schafft es, ihr Buch super unterhaltsam und gleichzeitig sehr informativ und interessant zu schreiben.
Mich hat die Lektüre wieder ganz neu ins Staunen über unsere Welt gebracht und sehr dankbar, dass ich eine Hoffnung über meinen Tod hinaus habe, sonst könnte einen das doch auch alles etwas depressiv machen (ins Fragen und Nachdenken gekommen bin ich trotzdem).


“Wenn Männer mir die Welt erklären” (“Men explain things to me”) von Rebecca Solnit

Eine Sammlung von Essays zu Rechten von Frauen und ihrer Situation in der Gesellschaft. Rebecca Solnit schreibt wie es ist und wie es sein könnte. Dabei kippt sie nie in die „wir vs. die“-Falle und behandelt bei allen möglichen Themen alle Seiten fair. Gerade diese Fairness bei trotzdem absoluter Klarheit bewundere ich sehr an ihr. Ich habe wieder einiges gelernt und hoffe meinen Blick na der einen oder anderen Stelle geschärft.


Knives Out (2019) bei Amazon Prime

Viele Stars (Daniel Craig, Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Christopher Plummer, Toni Colette, Don Johnson). Genialer Regisseur (Rian Johnson). Super Soundtrack (Nathan Johnson).
Ein Toter. Jedes Mitglied der Familie könnte ihn umgebracht werden. Also kommt ein genialer Detektiv, der versucht das Rätsel zu lösen. Eine Geschichte im Stil von Agatha Christie, die modern ist und gleichzeitig doch in diesem klassischen Stil.
Ich habe viel gelacht und bis zum Schluss nicht so richtig gewusst, wie die Lösung jetzt aussieht.


EXIT – Das Spiel: Der Friedhof der Finsternis

Wieder ein richtig gutes Exit-Spiel (wir haben schon über 10 dieser Spiele gespielt). Keine Ahnung, wie die Brands weiterhin auf so kreative Ideen kommen… Auf jeden Fall wieder eine klare Empfehlung!
Wir haben zum ersten Mal alle 10 Punkte in der Schlusswertung geholt!

Because it’s awesome – September 2020

Der September war sehr schön, sehr voll und sehr vielseitig. Aber seht selbst:


“We should all be feminists” von Chimamanda Ngozi Adichie

Kann ihr nur zustimmen. Und wurde wieder daran erinnert, wo ich da noch meine unbewussten Handlungsweisen (gerade im Kontext von Sitzungen) überarbeiten muss.
Wen das mehr interessiert, kann ihren TED-Talk anschauen, der eine Kurzversion dieses kleinen Heftchens ist.


“Gegenwartsbewältigung” von Max Czollek

Ein starkes Plädoyer für eine Gesellschaft, die dazu steht, dass sie eben nicht eine „Leitkultur“ hat, sondern aus vielen verschiedenen Menschen, Gruppen, Kulturen, Geschmäckern und Ansichten besteht.
Besonders spannend war Max Czolleks Sicht auf die Rechten/Nationalisten in den neueren Bundesländern. Vieles davon war mir neu.
Und ganz nebenbei: Super gelungenes Cover!


“Die letzten Tage des Patriarchats” von Margarete Stokowski

Eine Sammlung von Kolumnen. Klingt nicht nach einem Buch, das ich normalerweise lesen würde. Aber es hat sich echt gelohnt. Und das Format ist auch super (man kann schnell mal 1-10 davon lesen, je nachdem, wie viel zeit man hat). Dass der Inhalt dann auch noch von witzig bis zu herausfordernd geht und Frau Stokowski richtig gut schreiben kann hilft natürlich der Sache auch schon sehr. Gleichzeitig hat sie mich (quasi unterhaltsam hintenrum) immer wieder hinterfragt, herausgefordert und mit Scham über das erfüllt, wozu wir Menschen so alles fähig sein können (Don’t read the comments!!!). Nach dem Vorgeschmack in Höppchenform werde ich dann wohl mal zur Langform in „Untenrum frei“ wechseln. Ich bin gespannt!


“Einfach Gebet” von Johannes Hartl

Wie betet man eigentlich? Und gibt es einen Weg zwischen „ich bete nur zu den Mahlzeiten“ und „ich bete 3-4 Stunden am Tag“? Johannes Hartl ist ein super Kommunikator und hat seine Vorgehensweise in diesem kleinen Arbeitsbüchlein sehr gut in einzelne Schritte unterteilt, die teilweise aufeinander aufbauen. Dabei ist vieles mit drin, was für uns Pietisten erst einmal ungewohnt, aber deswegen nicht weniger gut ist. Wer sich mehr mit dem Gebet beschäftigen will, wird hier auf jeden Fall fündig.


Embrace – Du bist schön (auf Amazon Prime)

In den letzten Monaten habe ich mich viel mit Männern und Frauen über unsere Bilder von unseren Körpern und die Zufriedenheit mit ihm unterhalten. Ich finde es spannend und traurig, dass so viele Menschen damit kämpfen. Umso wichtiger ist die Arbeit von Taryn Brumfitt und anderen, die ein positives Körperbild vermitteln wollen und glücklicherweise auch teilweise schaffen. Auch wenn dieser Dokumentationsfilm schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, hat er an Aktualität nicht verloren.


Enola Holmes (auf Netflix)

Was, wenn Sherlock und Mycroft Holmes eine kleine Schwester gehabt hätten, die von ihrer feministischen Mutter alleine erzogen wurde und mindestens so viel auf dem Kasten hat, wie Sherlock? Nancy Springer hat dazu eine Buchserie geschrieben und Netflix jetzt einen unterhaltsamen Film gemacht. Gute Abendunterhaltung.


Ted Lasso – Season 1 (auf Apple TV+)

Die wahrscheinlich schönste Serie, die ich in diesem Jahr bisher gesehen habe. Vielleicht sogar in den letzten Jahren. Witze werden nicht ständig auf Kosten von Menschen gemacht. Charaktere haben Erfolg, wenn sie sich anständig verhalten und sind nicht nur liebe Trottel. Menschen, die erst wirkten wie eintönige Witzfiguren bekommen Tiefe und selbst bei den (meisten) “Bösewichten” kann man irgendwann nachfühlen, warum sie so sind, wie sie sind.
Schaut einfach mal rein, wenn ihr Apple TV+ habt. Die Folgen sind jeweils nur ca. 30 Minuten lang.


Flügelschlag von Feuerland-Spiele

Wir haben in den letzten Jahren kaum ein Brettspiel so viel gespielt, wie Flügelschlag in den letzten Wochen. Es ist wunderschön, abwechslungsreich, macht Spaß und habe ich schon erwähnt, dass es total schön ist? Wir sind beide keine Ornithologen, aber das muss man für dieses Spiel auch nicht sein. Es wurde nicht umsonst 2019 zum Kennerspiel des Jahres gekürt.


“Blaue Stunde” von Gentleman

Das Album (erste deutschsprachige Album von Gentleman) ist noch gar nicht raus, aber die Singles “Ahoi” und “Time Out” habe ich schon so oft gehört, dass ich hier gar nicht anders kann, als sie zu empfehlen. Gerade im Stress hat mir “Time Out” immer wieder gut getan.

#BiA – August 2020

Der August war Urlaubszeit. Und da ich am Anfang des Jahres schon so einen starken Anlauf mit dem Lesen genommen hatte und im Urlaub sowieso immer etwas mehr lese, überrascht es nicht, dass dieser Trend quasi ungebremst weiter ging. Laut meiner Goodreads-Liste habe ich dieses Jahr schon 75 Bücher gelesen. Keine Ahnung, ob es jemals schon so viel war. Und ich habe wirklich Lust auf noch mehr und bin nicht “ausgebrannt”. Im Gegenteil meine To-Read-Liste ist eher länger als kürzer geworden.
Es fühlt sich gut an, wirklich wieder so viel und so gerne zu lesen.
Filme/Serien schauen ging nicht ganz so gut, da wir kein Internet im Urlaub hatten, aber das ist auch einmal eine angenehme Abwechslung.

Bevor die Liste startet noch ein Hinweis: Ich schreibe öfter kurze Rezensionen und Gedanken zu Büchern und Filmen bei Instagram. Für diesen Beitrag hier übernehme ich sie einfach, also nicht wundern, wenn es vom Stil etwas anders klingt. Ich muss “das Rad ja nicht jedes Mal neu erfinden”.
Jetzt aber zur Liste:


Letter from Birmingham Jail von Martin Luther King, Jr.

Gerade die Ausführungen Kings zum “gemäßigten Weißen” finde ich immer wieder sehr herausfordernd. Wo denke ich zwar, dass ich Menschen unterstütze, behandle sie aber eigentlich von oben herab, bzw. schade ihnen mehr? Wo bin ich mir meiner Privilegien nicht bewusst und meine aus dieser Situation heraus besser einschätzen zu können, wie die andere Person in ihrer Situation handeln sollte? Ich glaube, dass ich mindestens einmal im Jahr diesen Brief lesen sollte.
Die deutsche Version findet ihr hier.


March-Trilogie von John Lewis

Drei heftige Bücher/Graphic Novels, die eine wahre Geschichte erzählen. Und immer wieder musste ich mir sagen: „Nein, das ist nicht erfunden. Als Fiktion wäre das zu unrealistisch.“
Dieser Hass, der manchmal offen und manchmal sogar fromm angestrichen daher kommt, die Trägheit von Systemen und der Mehrheit einer Bevölkerung und nicht zuletzt die Ausdauer der gewaltlos (!!!) Protestierenden. Von letzteren kann ich jede Menge lernen. Wie viel man erreichen kann, wenn man sein Ego (und sein Leben) hinter einer größeren Sache und hinter vorbildlichen Werten zurückstellt. Einfach Wahnsinn…


Selma (2014)

Beeindruckend und herausfordernd. Super Schauspieler. Oscar-Soundtrack. Krasse Geschichte.
Habe jetzt mehr des Graphic Novels „March“ verstanden. Müsste es jetzt fast noch einmal lesen.
Und immer wieder die Frage: Für was sollte ich heute aufstehen? Und was darf es mich kosten?


Becoming von Michelle Obama

Beeindruckende Frau. Ihr Engagement, ihre kritische Selbstreflexion, ihre Liebe zu Menschen, das Erkennen ihres Privilegs und daraus folgende Nutzen für Andere, …
Ich möchte von ihr an vielen Stellen lernen. Auch, wie man als Detailer loslassen kann und die Welt trotzdem ziemlich erfolgreich weiter läuft.


Alte, weiße Männer von Sophie Passmann

Bin ich mir meiner privilegierten Position als weißer hetero-Mann aus der Mittelschicht bewusst? Nutze ich dieses Privileg um anderen Menschen zu helfen oder nur mir selbst? Wie gehe ich mit Frauen in Teams, Gremien, Sitzungen, … um?
Ich habe viel zum Nachdenken bekommen und einige Male musste ich mir eingestehen, dass mein Verhalten da noch ausbaufähig ist.
Geholfen hat der Humor und Schreibstil von Sophie Passmann. Man fühlt sich darin wohl und zack wird einem der Spiegel schmerzhaft vorgehalten.
Als weltweite Männerwelt haben wir da noch was zu tun. Packen wirs an!


Brené Brown: The Call to Courage (2019) auf Netflix

Nur wer sich verletzbar macht, kann auch wachsen, bzw. erfolgreich sein. Klingt nach einer steilen These, aber wenn man genauer nachdenkt, hat Brené Brown damit absolut recht.
Sie ist in diesem Vortrag nicht nur clever und tief, sondern auch sehr unterhaltsam und witzig. Die angenehmste Art, herausgefordert zu werden und etwas zu lernen.


Animal Farm von George Orwell

Wie gehe ich eigentlich mit der Macht um, die mir anvertraut wurde? Bemerke ich meine Privilegien und wie reagiere ich darauf? Habe ich das „große Ganze“ im Blick oder beschränke ich mich auf meine kleine, heile Welt? Biege ich mir die Wahrheit zurecht, um Menschen zu manipulieren oder stehe ich zu dem, was ist, auch wenn es mir das Leben schwerer macht? 
Als Pastor ist mir viel anvertraut. Schaffe ich es wirklich Bruder unter Geschwistern zu sein oder tue ich lieber so, als gäbe es mehr als einen guten Hirten?


Homosexualität und christlicher Glaube von Martin Grabe

Wie gehen wir in unseren Gemeinden eigentlich mit Mitgliedern der LGBTQ*-Community um? Wo zeigen wir ihnen die Liebe Gottes? Funktioniert diese oft beschriebene Trennung von „Sünde“ und „Sünder“ wirklich? Haben wir uns überhaupt eigene Meinungen dazu gebildet oder plappern wir unreflektiert nach?
Martin Grabe hat dazu ein wichtiges und hilfreiches Büchlein (knapp unter 100 Seiten) geschrieben, dass einem als Evangelikalen im Nachdenken dazu ein gutes Gegenüber sein kann.


The Power of Ritual von Caster ter Kuile

Es war super spannend Caspers Sicht auf religiöse Rituale zu hören (er liest super) und seine Argumente dafür (Gebet, Pilgern, Kirchenjahr, …) auf meinen Glauben zu übertragen, bzw. Analogien zu finden.
Ich bin eigentlich ein großer Fan von Ritualen, wende sie dann aber oft doch nicht an, weil sie mir irgendwie peinlich sind oder sich außerhalb des gewohnten Kontextes nicht so anfühlen wie früher. Dabei können sie so unglaublich stärkend und erfrischend sein. Vielleicht muss ich davon doch wieder mehr in mein Leben einbauen.


Snapshot von Brandon Sanderson

Was wäre, wenn wir eine Technologie hätten, mit der man einen bestimmten Zeitpunkt aus einer Stadt nachbauen könnte und dann in diese künstlich erstellte Welt Polizisten schicken würde, um bei Verbrechen zu ermitteln? Klingt irgendwie wie eine Mischung aus Matrix und Inception, ist aber im Prinzip einfach nur ein netter kleiner Krimi mit einem spannenden Setting. Könnte sogar Nicht-Sci-Fi-Fans gefallen. ;)

#BIA – Juni 2020

Im Juni habe ich durch die Ereignisse in den Vereinigten Saaten gemerkt, welche Bildungslücke ich im Bereich “Rassismus” (auch in Deutschland) habe. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und an dieser Stelle etwas nachgeholt. Dabei habe ich viel gelernt und hatte viele Aha-Momente. Ich bin erst ganz am Anfang des Weges, denke aber, dass es wichtig ist, dass ich (und wir alle) da unterwegs sind, um Rassismus aus unseren Systemen auszumerzen.
Viel mehr (empfehlenswertes) habe ich nicht geschafft diesen Monat. Zumindest was das Lesen und Schauen anging. ;)


Exit Racism von Tupoka Ogette

Ein super “Grundkurs”, um sich als weiße Person mit Rassismus zu beschäftigen. Tupoka (sie bietet einem gleich am Anfang das Du an) gibt sonst Seminare in dieser Richtung und das merkt man. Das Buch nimmt einen super an die Hand, hinterfragt Stück für Stück und ist dann noch ergänzt durch Videomaterial auf der Website des Buches. Spannend, herausfordernd, unterhaltsam und gleichzeitig traurig. Und es ist nicht zu dick. ;)
Die Hörbuchvariante ist auch sehr zu vempfehlen, das Papierbuch im Moment leider vergriffen (wird aber aktuell nachgedruckt).


Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten von Alice Hasters

Frau Hasters beschreibt Rassismus aus ihrem eigenen Alltag und dem ihrer Familie und Freund*innen. Manches wirkt im ersten Augenblick überzogen (“Wieso stört sie sowas?”), bis man die Hintergründe mehr versteht. Sie erzählt sehr persönlich und gibt einem dadurch die Möglichkeit ein bisschen (zumindest gedanklich) in ihren Schuhen zu laufen. Mich hat sie sehr hinterfragt, was mein eigenes Denken und Verhalten, aber vor allem den Rassismus in unseren Systemen angeht.


Nach der Flut das Feuer von James Baldwin

dtv hat das Buch vor ein paar Wochen verschenkt und da ich sowieso gerade in diese Richtung gelesen habe, habe ich es mir geholt. Er schreibt aus einer anderen Perspektive, bringt aber als ehemaliger Pastor noch einmal eine andere Sicht mit, die mich in meiner Tätigkeit, meiner Theologie und meinem Glauben hinterfragt hat. Über seine Gedanken zum “weißen Gott” werde ich wohl noch lange nachgrübeln.


Just Mercy (2019)

Was, wenn ein Mensch zu Unrecht zum Tode verurteilt wurde? Und das hauptsächlich, damit man den Fall endlich abschließen kann? Und was, wenn es schwer ist, dagegen anzugehen, weil die Hintergründe eben auch rassistisch sind?
Sehr traurige Geschichte, die am Ende aber auch Hoffnung macht. Super schauspielerische Leistung von Jamie Fox und Michael B. Jordan.
Von vielen Schwarzen wurde abgeraten sich “Green Book” oder “the Help” anzuschauen und stattdessen Just Mercy zu sehen. In meiner privilegierten Position (weißer hetero cis-Mann, Pastor, …) ist mir nie aufgefallen, dass in den anderen Filmen im Prinzip wieder die weißen die Held*innen sind. Ich hatte keinen Blick dafür. Hier ist auch eine weiße Frau dabei, aber sie spielt nur eine Nebenrolle und Michael B. Jordan darf der Held sein, der “die Rettung” bringt. Darauf werde ich in Zukunft mehr versuchen zu achten.

#BIA – Mai 2020

Ein weiterer Pandemie-Monat und damit ein weiterer Monat in meiner “ich besuche dann mal andere Welten”-Phase. :D
Es waren so viele gute Bücher und Filme/Serien dabei (und ein Spiel und ein Ereignis), dass die Liste dieses Mal wirklich lang wurde. Aber dann habt ihr eine umso größere Auswahl um zu schauen, was euch gefällt. Viel Spaß!


An Astronaut’s Guide to Life on Earth / Anleitung zur Schwerelosigkeit von Chris Hadfield

Das faszinierendste und lehrreichstes Buch, dass ich seit langem gelesen habe ist dieser Bericht von Chris Hadfield über sein Leben als Astronaut und die Lehren die er daraus gezogen hat. Er schreibt darüber, wie man mit eigenen Schwächen und denen der anderen umgehen kann, wie man gut als Team zusammenarbeitet (weil man im Vakuum des Alls sonst eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit hat zu sterben) und was seiner Meinung nach eine gute Leitungsperson ausmacht.
Dass er selbst unglaublich sympathisch und nicht abgehoben (haha) ist (siehe hier, hier, hier und seine musikalische Seite hier) hilft natürlich auch.


Pandemic Legacy – Season 2

Während einer Pandemie ein Pandemie-Spiel spielen? Wir haben es ausprobiert und für uns ging es, auch wenn man das sich für sich selbst überlegen muss.
Wir mochten schon “Season 1” von Pandemic Legacy und Season 2 knüpft 70 Jahre nach dem ersten Spiel an.
Auch wenn es ein Brettspiel ist, kann man es tatsächlich “durchspielen”. Im Laufe der Kampagne werden Aufkleber auf das Brett geklebt, Dinge beschriftet, Karten zerrissen und vieles mehr. Die Story war nicht ganz so gut, wie in der ersten Season, aber das Gesamterlebnis war wieder super.
Wer kooperative Spiele, bei denen man ein bisschen tüfteln muss mag, ist hier sehr gut aufgehoben.


Nadiya’s Time to Eat (2020) auf Netflix

Bine und ich mögen sympathische Kochshows. Wir haben viel von Jamie Oliver geschaut und jetzt Nadiya Hussain entdeckt. Sie ist so begeistert vom Kochen, von den Rezepten, von den Zutaten und den Menschen, die sie trifft, dass allein das anschauen einer dieser Folgen schon gute Laune produziert. Nebenbei wird man auch noch zu sehr leckeren Rezepten inspiriert (man kann sie alle online finden) und lernt ein paar neue Tricks fürs Kochen.


Becoming (2020) auf Netflix

Seit Monaten steht Michelle Obamas Buch Becoming in meinem “to read”-Regal. Jetzt kam die Kurz-Doku über die Buchtour von Frau Obama bei Netflix raus und sie hat mir noch einmal sehr Lust darauf gemacht, endlich das Buch zu lesen. Obama hat viele gute Dinge zu sagen, viel aus ihrem Leben gelernt und kann an vielen Stellen wirklich ein gutes Vorbild sein. Man muss für die Doku nicht das Buch gelesen haben, weil es mehr um sie als Person geht, um ihre Ehe, ihre Kinder, ihre Eltern und ihr Leben als Ganzes. Sehr berührend.


Star Wars – The Clone Wars – Season 7 auf Disney+

Nach vielen Jahren gab es jetzt endlich die letzte Staffel von Clone Wars. Wer die ersten mochte, findet hier noch einmal mit die besten Folgen der Serie. Aber Achtung: Taschentücher dabei haben.


The Mandalorian – Season 1 (2019) auf Disney+

Eine Serie im Star Wars-Universum, die nichts mit den Hauptcharakteren der Filme zu tun hat und einen der goldigsten Charaktere des ganzen Universums dabei hat, dabei eine spannende und unterhaltsame Story mit interessanten Personen, super Schauspielern und einem sehr starken Soundtrack erzählt. Sie könnte sogar Nicht-Star-Wars-Fans gefallen, denke ich. Sci-Fi sollte man allerdings mögen.


Disney Gallery – Star Wars: The Mandalorian (2020) auf Disney+

Da Disney sowieso einen eigenen Streaming-Dienst haben, können sie auch einfach produzieren, was sie wollen. Also warum nicht eine ganze Making-Of-Serie für “The Mandalorian”? Der Blick hinter die Kulissen ist super spannend und gerade die technische Seite (z.B. nicht mit Greenscreen, sondern einer Videowand zu drehen) ist super. Und natürlich Folge 5, die sich fast komplett um Baby Yoda dreht. :D
Die Serie ist noch nicht ganz fertig, aber empfehlen kann ich sie trotzdem schon.


Imperial Radch-Trilogy / Die Maschinen-Trilogie von Ann Leckie

Diese Buchserie wird schon seit Jahren gehypt, also habe ich jetzt auch mal vorbei geschaut und war sehr begeistert. Es geht um Weltraum, Tee, künstliche Intelligenzen und was einen Menschen wirklich zum Menschen macht. Viel mehr kann ich nicht sagen, um nicht zu spoilern.
Sci-Fi-Fans werden auf jeden Fall hier fündig.


Provenance von Ann Leckie

Provenance spielt im selben Universum wie die Radch-/Maschinen-Trilogie, hat aber nichts mit den Figuren daraus zu tun. Es geht um eine junge Tochter einer Politikern, die Politik, Intrigen, einen Mordfall und diplomatische Beziehungen zu gefährlichen Aliens manövrieren muss, um zu überleben und evtl. sogar ihre Familie und ihre Gesellschaft zu retten. Es geht viel um Kultur, die Schwierigkeiten von interkulturellen Beziehungen und darum, dass Dinge, die von außen komisch erscheinen, von innen super zentral und wichtig sein können.


The Aleph Extraction (Galactic Cold War #2) von Dan Moren

Vor etwas über einem Jahr habe ich Band eins dieser Sci-Fi-Kalter-Krieg-Spionage-Thriller-Reihe gelesen und mich deswegen schon sehr auf Band zwei gefreut. Dieses Mal war es quasi ein Ocean’s 11-Buch nur eben Sci-Fi mit Spionen und ein bisschen mehr Lebensgefahr. Super Humor, klasse Twists am Schluss und eine Art Cliffhanger, der Lust auf Band drei macht (aber das Ende von Band zwei nicht kaputt macht).


Start der SpaceX Crew Dragon “Endeavor”

Nach vielen Jahren Arbeit ist am 30. Juli wieder eine Rakete mit Astronauten an Bord von amerikanischem Boden gestartet. Ich finde schon allein den Gedanken als Testpilot so etwas zu fliegen ziemlich krass und bewundere die Ruhe, mit der die beiden Astronauten ihre Mission abgeschlossen haben (zumindest den ersten Teil, sie müssen ja noch zurück kommen).
Wer den Start verpasst hat, hier ein paar Highlight-Videos:
Startkleine Tour durch die RaumkapselDocking-Manöver an der ISS“Betreten” der ISS durch Robert Behnken and Douglas Hurley

#BIA – (bis) März 2020 – Teil III: Reading Pastor

Nach dem Rückblicken auf die Bücher und die Serien und Filme der letzten Monate kommt jetzt noch eine Kategorie, die ich irgendwie noch nie richtig greifen konnte. In meiner Funktion als Pastor lese ich auch einige Sachbücher (sie müssen dazu nicht christlich sein), von denen ich aber nicht sagen könnte, dass ich sie nicht lesen würde, wenn ich kein Pastor wäre. Vielleicht müsste ich eher in Romane und Sachbücher trennen, aber das fühlt sich so an, als würde ich einen Buchladen betreiben… Wie auch immer man diese Kategorie nennen möchte, kommen hier also jetzt die (Sach)-Bücher, die ich in den letzten Monaten für meinen Dienst, aber auch für mein Leben gelesen habe:

The Eternal Current von Aaron Niequist

Gerade in meiner Glaubenstradition wurde in geistlichen Veranstaltungen (und der persönlichen Spiritualität) vieles der alten Abläufe und Liturgien gestrichen und mit neuen Dingen ersetzt. In den letzten Jahren merken wir mehr und mehr, wie viel wir dadurch verloren haben. Aaron Niequist spürt ihnen in diesem Buch nach und versucht sie für die heutige Zeit gut nutzbar zu machen. Dieses Buch werde ich nicht zum letzten Mal gelesen haben.

Nicht mehr schweigen von Timo Platte (Hg.)

Egal, wo man in der ganzen Debatte um Queer/Homosexualität und christlicher Glaube steht, ist es hilfreich und gut, von Menschen zu hören, die davon persönlich betroffen sind. Dieses Buch ist voller persönlicher Erlebnisse, die einen manchmal zum Fragen und manchmal zum Weinen bringen und irgendwie doch gleichzeitig oft Hoffnung machen.

The Moment Of Lift von Melinda Gates

Gleich vorweg: Es gibt auch eine deutsche Ausgabe des Buches. ;)
Melinda Gates setzt sich schon seit vielen Jahren für Menschen ein, die selbst keine Stimme in dieser Welt haben. Hier schreibt sie ganz offen über die Dinge, die sie dabei gelernt hat (und wo sie teilweise falsch lag). Außerdem beschreibt sie, wie wir durch die Förderung des weiblichen Anteils unserer Bevölkerung als ganze Welt nur gewinnen können und wie wir das anstellen. Sehr herausfordernd und spannend!

Warum der Antisemitismus uns alle bedroht von Michael Blume

Michael Blume hat mich schon mit seinem vorigen Buch über den Islam beeindruckt. In diesem Buch beschreibt er, wie unsere Welt (und auch unser eigenes Denken) von Verschwörungsmythen geprägt wurde und noch geprägt wird und warum diese so häufig antisemitische Züge haben. Ich habe eine Menge gelernt und bin hin und wieder selbst darüber erschrocken, wie ich ähnliche Gedanken von mir selbst kannte, ohne dabei zu merken, was eigentlich dahinter steckt.

People Fuel von John Townsend

Wie geht man mit den Menschen in seiner Umgebung richtig um? Und wie bekommt man durch den Kontakt mit Menschen mehr Kraft, anstatt immer ausgelaugt zu sein? Townsend hat ein volles Konzept mit Beziehungs-Nährstoffen und mehr, aus dem ich mir einige neue Erkenntnisse mitgenommen habe.

#BIA – (bis) März 2020 – Teil II: Filme/Serien

Nach der Übersicht über die Bücher der letzten Monate, kommen jetzt die Filme und Serien, die ich mir angeschaut habe (und empfehlen kann). Da es sich um mehr als ein halbes Jahr handelt, sind es ein paar. Also tief einatmen und los geht’s:

Blade Runner 2049 (2017)

Endlich bin ich dazu gekommen, das Sequel zu Blade Runner zu sehen. Ryan Gosling mag ich ja sowieso und der erste Film hat mir auch gefallen. Ich war überrascht, dass mich 2049 hauptsächlich visuell begeistert hat. Die Story ist in Ordnung. Die Charaktere sind interessant. Aber der gesamte Film sieht einfach nur stark aus! Dazu noch ein super Soundtrack und das Sci-Fi-Abenteuer ist gelungen.

The Intern (2015)

The Intern ist aus einem ganz anderen Genre und eher eine nette Abendunterhaltung. Aber das muss auch immer wieder sein. Robert De Niro ist fast zu perfekt und die Welt rund um Anne Hathaway suuuuper klischeehaft. Aber die Story ist schön, angenehm und einfach eine gute Abwechslung zu unserer aktuellen politischen und gesellschaftlichen Lage. Ein Film zum Durchatmen also. Und manchmal brauche ich einfach nur das.

Green Book (2018)

Eine deutlich unterhaltsamere Geschichte als ich erwartet hatte, die aber immer wieder mit sehr ernsten Themen an den überraschendsten Stellen um die Ecke kommt. Und die beiden Hauptdarsteller mag ich eh.

Mars (2016)

Dass ich mich für den Weltraum interessiere ist ja kein Geheimnis. Da kommt diese Mischung aus Dokumentation und Drama-Serie natürlich sehr gelegen. Immer wieder wechselt die Erzählung zwischen einer fiktiven Zukunftsgeschichte und Interviews, die heute mit Menschen aus diesem Arbeits- und Forschungsfeld geführt wurden. Unterhaltsam und spannend.

Queer Eye (2018)

Ich bin kein großer Fan von Reality-TV, aber wenn diese fünf Männer ihre “Helden” besuchen und ihnen helfen, ihr Leben zu sortieren, im Stil anzupassen und vor allen Dingen sich selbst anzunehmen, dann bin auch ich voll an Bord. Vor allem die rübergebrachte Wertschätzung ist der Wahnsinn und ich möchte davon noch mehr lernen.
Wer neu einsteigt, sollte das vllt. mit der dritten Staffel machen, am Anfang mussten die fünf Jungs noch “ihren Rhythmus” finden.

Star Wars – The Rise of Skywalker (2019)

Stark umstritten und von vielen überhaupt nicht gemocht, müsste ich dazu vielleicht eher einen “guilty pleasure”-Artikel machen. Aber mir hat der Abschluss der Skywalker-Saga gefallen und ich hatte eine gute Zeit im Kino. Wieso also verstecken?


The Two Popes/Die zwei Päpste (2019)

Für mich die größte Überraschung des letzten Jahres. Beide Päpste werden mit Licht- und Schattenseiten dargestellt (ja, Geistliche sind auch Menschen) und wunderbar von Anthony Hopkins und Jonathan Price verkörpert. Der Film ist langsam, tief und aber auch unterhaltsam. Nicht nur für Christen zu empfehlen.


Star Trek: Picard (2020) – Season 1

Eine neue Star Trek-Serie? Mit Sir Patrick Steward als Jean-Luc Picard? Mehr musste ich gar nicht wissen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich mag seine “neue Crew” und die Fragen des Alterns und der Sterblichkeit, die mitten in der ganzen Action gestellt werden. Und wenn man eh Amazon Prime hat, bekommt man sie kostenlos dazu. ;)


The Witcher (2019) – Season 1

Die Witcher-Spiele kamen nach meinen großen Zocker-Jahren raus und die Bücher habe ich nach dem ersten Band nicht weiter gelesen (zu viele Horrorelemente für meinen Geschmack), die Serie habe ich dann (nach Empfehlung von vielen, u.a. meiner tollen Schwester) aber doch angeschaut. Gute Fantasy-Action mit trockenem Humor und Henry Cavill, der endlich mal keinen perfekten Helden/Sunnyboy spielen muss. Außerdem ein guter Soundtrack.


Blackkklansman (2018)

Bine mag Filme “nach einer wahren Begebenheit” und so komme ich um manchen Film nicht herum, den ich sonst nicht sehen würde. Und bei diesem habe ich das absolut nicht bereut. Es ist immer wieder krass, aus meiner privilegierten Sicht (weiß, hetero, Mann, Mittelschicht) herauszukommen und das Leben mit anderen Augen sehen zu können. Und Adam Driver mal als “Guten” zu sehen, hat auch nicht geschadet. ;)


Die göttliche Ordnung (2017)

Noch ein Eintrag in der “ich schaue ihn, weil meine Frau ihn gerne sehen würde”-Kategorie. Und einer, der noch näher dran ist. Wie verhalte ich mich gegenüber Frauenrechten in der heutigen Zeit? Welche Rolle habe ich in der aktuellen gesellschaftlichen Situation? Und was könnte ich noch besser machen?
Dass der Film ein teilweise schweres Thema sehr locker rüberbringt, hilft sicher. Aber die Fragen bleiben dann doch zurück.

#BIA – (bis) März 2020 – Teil I: Bücher

Wie euch vielleicht aufgefallen ist, hat meine Veröffentlichungsfrequenz hier ziemlich abgenommen. Einige Veränderungen und Umstände in meinem Leben haben sich so verändert, dass sich andere Dinge auch ändern mussten. Jetzt geht es also wieder weiter. In welcher Form das in Zukunft sein wird, werde ich erst noch schauen müssen (bisher habe ich nur den Titel in einen Hashtag verwandelt, weils kürzer ist), aber ich wollte euch nicht die vielen guten Sachen vorenthalten, die mir in den letzten Monaten begegnet sind. Damit ich alles unterkriege, habe ich mal nach verschiedenen Medientypen aufgeteilt. Heute also die Bücher. Viel Spaß!


Exit Strategy (Murderbot #4) von Martha Wells

Ich wollte im Herbst 2019 keine neuen Buchreihen anfangen. Aber das heißt ja nicht, dass ich bestehende Reihen nicht fortsetzen möchte. Die anderen Murderbot-Novellas habe ich in den Monaten davor gelesen und Exit Strategy liefert weiterhin Spannung, guten Humor und eine kurzweilige Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt auf das fünfte Buch der Reihe, das in richtiger Romanlänge erscheinen soll.


October Man (Rivers of London #7,5) von Ben Aaronovitch

Ich liebe die Rivers of London-Reihe, die bisher auch komplett auf Deutsch erschienen ist. Wer “Urban Fantasy” (Fantastische Elemente in einem “realen” städtischen Kontext) und Humor mag, wird hier, wie immer fündig. Extra Bonus: Dieses Buch spielt in Trier.


The Dispatcher von John Scalzi

Was wäre mit einer Welt, in der fast jede Person (999 von 1000), die bewusst umgebracht wird, wieder zum Leben erwachen würde? Das würde Kriege, Verbrechen und vieles mehr verändert. Sehr spannendes Gedankenspiel in einen guten Krimi verpackt.


Blackfish City von Sam J. Miller

Ich bin kein großer Fan von Dystopien, aber dieses Buch hat mir richtig gut gefallen (für mich eines der besten, das ich im letzten Jahr gelesen habe). Viele Menschen in der Welt dieses Buchs leben auf See in einer großen, schwimmenden Stadt. Natürlich haben sie Gewalt, Korruption, Schere zwischen Arm und Reich und alles andere mit in diese Stadt gebracht, was es vorher auch schon gab. Und dann taucht da plötzlich diese Frau auf, die auf einem Orca reitet und einen großen Schneebären dabei hat. Ein normaler Dienstag also. ;)


This Is How You Lose the Time War von Amal El-Mohtar und Max Gladstone

Zwei Fraktionen befinden sich in einem unerbitterlichen Krieg. Über verschiedene Zeitstränge hinweg. Und sie haben perfekt ausgebildete Superagenten. Was aber, wenn diese Agenten anfangen miteinander zu kommunizieren? Und sich womöglich ineinander verlieben?
Das Buch ist eine abgefahrene Kombination aus Spy-Thriller, Sci-Fi-Roman und Romanze.


The Lights Go Out in Lychford (Lychford #4) von Paul Cornell

Die ersten drei Bücher hatten mir schon sehr gefallen und Paul Cornell hat auch mit dem neuesten Band aus der Lychford-Reihe nicht enttäuscht. Es soll noch einen fünften Band geben und dann ist rum. Schade eigentlich. Ich mochte die Novella-Reihe. Natürlich ist sie weiterhin in der “Urban-Fantasy”-Kategorie. Und es kommt eine Pastorin vor, die nicht schrecklich dargestellt wird (was immer ein Bonus ist).


The Cruel Stars (#1) von John Birmingham

Den Vorsatz, keine neuen Reihen anzufangen habe ich anscheinend Anfang des Jahres an den Nagel gehängt. :D
Aber es haben auch so viele begeistert von “The Cruel Stars” erzählt, dass ich das Sci-Fi-Buch einfach lesen musste. Es geht um eine Welt, in der die Menschen viele verschiedene Planeten bewohnen, die in verschiedene Reiche/Terretorien aufgeteilt sind. Jetzt kommt aber eine tot geglaubte Supermacht zurück, die man am ehesten als “Space-Nazis” bezeichnen könnte. Und sie kommen mit aller Macht. Da braucht man schon eine bunte Truppe an verschiedener unperfekter Held*innen, um sie evtl. noch aufzuhalten.
Die deutsche Paperback-Veriante wird im Juli erscheinen. Also am besten gleich vorbestellen!


Trail of Lightning (The Sixth World #1) von Rebecca Roanhorse

Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen mehr von weiblichen Autorinnen zu lesen. Wir nehmen auch in unseren Büchern die Welt hauptsächlich aus der Sicht von Männern war und ich möchte mich an der Stelle ein bisschen herausfordern. Ein anderer Perspektivwechsel (den ich in der Vergangenheit genauso genossen habe und erhellend fand) ist, wenn die Autoren einen anderen kulturellen Hintergrund haben, bzw. eine andere Hautfarbe.
Rebecca Roanhorse hat indianische Wurzeln und verarbeitet das in ihrer Hauptfigur, die in einer Postapokalyptischen Welt, in der die indianischen Götter mit auf der Erde leben, Monster jagt.
Das Buch ist nicht nur spannend und gut geschrieben, sondern zeigt auch viel von einer Kultur, mit der ich (bis auf Karl May, aber der ist an vielen Stellen eher hinderlich) noch keinen Kontakt hatte. Es lohnt sich also doppelt.
Auch dieses Buch ist mittlerweile auf Deutsch unter dem Titel “Das erwachte Land – Jägerin des Sturms” erschienen.


Dune (#1) von Frank Herbert

Dune gilt als einer DER Klassiker des Sci-Fi und ich hatte ihn noch nicht gelesen. Es wurde also langsam Zeit. Und ich konnte trotz seines hohen Alters (ich habe die 50-Jahre-Jubiläums-Ausgabe gelesen) noch erstaunlich viel damit anfangen. Die Geschichte eines Adelsgeschlecht, dass auf einen fremden Planeten kommt und dort sowohl mit Intrigen, wie auch mit den “Ureinwohnern” konfrontiert wird ist schön und spannend und tief.
Natürlich gibt es auch dieses Buch auf Deutsch.


Wayward Children Series (#1-5) von Seanan McGuire

Was wäre, wenn Wege nach Narnia, ins Wunderland, nach Oz und in viele andere Welten wirklich existieren würden? Und was, wenn Kinder immer wieder diese Türen finden und durch sie gehen würden? Und dann nach einigen Jahren zurückkämen?
Seanan McGuire meint, dass sie alle schwer traumatisiert wären und nur noch zurück in ihre Welt wollen würden, weil unsere Welt nicht die Richtige wäre. Aber die Türen tauchen meistens nie wieder auf… Was tut man also mit den Kindern/Jugendlichen? Man schickt sie auf ein besonderes Internat, das verspricht, dass es alles richten wird. Und dann geht natürlich trotzdem alles schief.
Auf Deutsch sind die ersten drei Novellas als Gesamtband erschienen, man muss sie also nicht einzeln kaufen.


The Haunting of Tram Car 015 von P. Djèlí Clark

Und noch eine Novella (lese ich im Moment lieber als die großen 400-600-Seiten-Bücher). Diese spielt in einer Welt, in der die Geschichte anders verlaufen ist. Durch die Handlungen eines Mannes kamen viele Djinns (und andere Wesen) nach Ägypten, halfen ihnen die Briten und die Franzosen auf deren Kontinent zurück zu drängen und jetzt, am Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem einflussreichen Land zu machen. Aber mit ihnen kamen natürlich auch die übernatürlichen Probleme, die von einem eigens dafür geschaffenen Ministerium bearbeitet werden müssen.
Wem die Kombination aus Fantasy, Alt-History und Steam-Punk (Zeppeline; komplizierte und computerartige Maschinen, die mit Dampf und Zahnrädern angetrieben werden; …) ansprechend klingt, kann ja erst einmal die Kurzgeschichte “A Dead Djinn in Cairo” (ist auf der Website des Verlags kostenlos verfügbar) lesen, die einen anderen Fall des Ministeriums beschreibt.
Ich fand die Welt, in der die Geschichten spielen klasse und hoffe, dass Herr Clark noch mehr darin schreibt.